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Berührungshunger: Eine Nebenwirkung der Pandemie

Menschen haben ein angeborenes Bedürfnis nach sozialen Interaktionen, einschließlich körperlicher Berührung. Berührung ist für das Wohlbefinden einer Person essenziell. Da die Covid-19-Pandemie soziale Distanzierung vorschreibt, sind viele von uns nun von Berührungen entzogen. Welche Konsequenzen hat das, und gibt es Möglichkeiten, dieses Defizit auszugleichen?

Emotionale Sehnsucht: Die Auswirkung von Berührungsmangel während der Pandemie bildlich dargestellt.

Von Umarmungen bis zu Händedrücken – es gibt viele Arten, wie wir gewohnt sind, mit anderen in Kontakt zu treten, die unser Bedürfnis nach Berührung stillen, ohne dass es uns bewusst ist. Nun müssen wir unsere Gewohnheiten ändern, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Allerdings ist der Kontakt von Mensch zu Mensch ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, und ohne ihn wird die Isolation, die viele von uns bereits empfinden, nur noch schlimmer.

Die Wissenschaft hilft uns zu verstehen, warum soziale Unterstützung und menschlicher Kontakt für die körperliche und seelische Gesundheit unerlässlich sind, insbesondere in Zeiten von Stress und Unsicherheit.


Die Berührung ist der ursprünglichste aller Sinne. Sie entwickelt sich als erster und ist bereits ab der achten Schwangerschaftswoche vorhanden. Frühgeborene Babys, die Massagen erhalten, nehmen deutlich mehr an Gewicht zu und verbringen weniger Zeit im Krankenhaus.

Wissenschaftliche Studien zeigen auch die entwicklungsfördernde Bedeutung von körperlichem Kontakt in der Kindheit, der unter anderem mit Folgendem in Verbindung gebracht wird:

  • bessere Leistungen bei kognitiven und physischen Tests
  • ein stärkeres Immunsystem
  • verminderte Aggression

Obwohl das menschliche Bedürfnis nach körperlicher Berührung etwas ist, dessen wir uns bewusst sein sollten, ist es ebenso wichtig zu erkennen, dass jemand zu berühren bedeutet, in seinen persönlichen Raum einzudringen (etwas, das wir niemals ohne Zustimmung tun sollten). Unterschiedliche Kulturen haben unterschiedliche Toleranzen für körperliche Berührung. So sind zum Beispiel die Finnen dafür bekannt, eher Abstand zu halten, während Argentinierinnen sich wohler dabei fühlen, einander nahe zu kommen.

Manche Menschen mögen es überhaupt nicht, berührt zu werden. Haphephobie ist eine Angststörung, die dazu führt, dass die betroffene Person Berührungen meidet – Berührungen sind für sie unangenehm.


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Die Vorteile von Berührung

Im Vergleich zu Kindern scheinen junge Erwachsene weniger abhängig von Berührung zu sein, aber ältere Erwachsene, die öfter alleine sind, sind verletzlicher und selbstbewusster – und benötigen vermutlich deutlich mehr Hautkontakt als jüngere Menschen. Viele Studien belegen die positiven Effekte von sozialer Unterstützung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Soziale Unterstützung wird grob als bedeutsame Beziehungen definiert, die Mitgefühl, Fürsorge und Sicherheit bieten und gleichzeitig Widerstandskraft und ein positives Selbstwertgefühl stärken.

Sich mit anderen verbunden zu fühlen, insbesondere durch körperlichen Kontakt, kann uns sogar vor den negativen Auswirkungen von Stress schützen. Starke soziale Unterstützung und intimer körperlicher Kontakt wie Kuscheln können sogar vor Infektionen schützen, da dies das Immunsystem stärkt. Der körperliche Kontakt mit einer geliebten und vertrauten Person stimuliert das parasympathische Nervensystem, das daraufhin beruhigend und entspannend auf den Körper wirkt. Als Reaktion auf Berührung verlangsamt sich der Herzschlag, der Blutdruck sinkt, das Cortisol – auch als Stresshormon bekannt – nimmt ab, und der Körper schüttet Oxytocin aus – das Bindungs- und Liebeshormon.

Sogar einfach die Hand einer Person zu halten, die Schmerzen hat, kann ihr helfen, schwierige Zeiten zu überstehen. Und das tut der Gebenden ebenso gut wie der Empfangenden, denn Berührung ist – sozusagen – eine Wechselbeziehung.

Selbst eine sanfte Berührung von einer Fremden wurde nachweislich mit einem geringeren Gefühl von sozialem Ausschluss in Verbindung gebracht. Das ist besonders im Zusammenhang mit jenen Menschen wichtig, die zu Isolation neigen, wie etwa ältere Frauen oder sozial unsichere Personen. Männer sind typischerweise viel berührungsentziehter als Frauen, was unter anderem auf die Verbreitung ungesunder männlicher Ideale zurückzuführen ist, die platonische Berührungen entmutigen.

Sich selbst körperliche Zuwendung zu schenken, ist besser als nichts. Wir trösten uns ständig selbst – wir reiben unsere Stirn, wringen unsere Hände, streichen durchs Haar, streicheln unseren Nacken. Das gilt auch für sexuelle Berührungen – Masturbation kann eine wohltuende Berührung sein, um Stress abzubauen und nicht nur zur Befriedigung von Lust.

Berührungshunger bewältigen: Strategien zum Umgang mit dem Mangel an körperlicher Nähe


Mit Berührungshunger umgehen

Vor einem Jahr hätten wir vielleicht empfohlen, platonische Berührung etwa bei einer Massage, einer Pediküre oder Maniküre zu suchen, zum Friseur zu gehen, Tanzstunden zu nehmen oder im Fitnessstudio zusammen mit einer Trainerin Gewichte zu stemmen. Derzeit sind solche Aktivitäten ein unerreichbarer Luxus, wenn wir auf unsere Sicherheit achten wollen.

In der durch die Coronavirus-Pandemie geschaffenen neuen Realität sind viele der am meisten gefährdeten Personen (Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke und ältere Frauen) auch gezwungen, über längere Zeit unter Berührungsmangel zu leiden. In Quarantäne oder Selbstisolation, besonders wenn alleinlebend, leiden diese Menschen am stärksten unter dem Mangel an Berührung, da der Kontakt zu Kindern, Enkelkindern, Freundinnen und anderen Verwandten nicht möglich ist.


Eine Frau, die unter Berührungsmangel leidet, kann sich überwältigend einsam oder von Zuneigung beraubt fühlen. Solche Symptome können bestehende Zustände wie Depressionen, Angst, Stress und Schlafstörungen verschlimmern. Wenn es dir schlecht geht, suche Kontakt zu jemandem. Selbst eine verwandte Seele im Internet kann dringend benötigtes Mitgefühl geben, und es gibt gegebenenfalls Hilfetelefone, die du anrufen kannst.

Auch wenn digitaler Kontakt viel gegen Einsamkeit ausrichten kann, ist klar: Weder Telefonate, Chats noch andere interaktive Medien können echte menschliche Berührung ersetzen. Die menschliche Haut ist einzigartig und nicht ersetzbar. Oft als selbstverständlich betrachtet, ist die Haut ein höchst spezialisiertes Organ und unser Tastsinn außerordentlich differenziert.

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Genau aus diesem Grund bezweifeln viele Menschen, dass Sexroboter eines Tages echte Menschen ersetzen könnten – selbst der technisch fortschrittlichste Mechanismus kann die Empfindungen, die durch das Berühren der Haut eines anderen Menschen, das Spüren ihrer Wärme und das Riechen ihres Duftes entstehen, nicht nachahmen. Dennoch berichten Sexshops während der Pandemie von gestiegener Nachfrage nach verschiedenstem Spielzeug – einschließlich menschenähnlicher Puppen.

Wie können wir uns also trösten, wenn niemand da ist, der uns berührt? Hier ein paar Vorschläge:

  • Erinnere dich an angenehme Situationen in deiner Vergangenheit, in denen körperliche Berührung eine Rolle spielte. Der menschliche Körper ist erstaunlich, was die mentale Nachbildung realer Effekte angeht.
  • Nimm ein langes Bad oder eine Dusche, und spüre das Wasser über deinem Körper fließen.
  • Kuschel dich an ein Stofftier aus deiner Kindheit oder wickle dich in eine Decke – manche finden, dass beschwerte Decken gegen Angst und Unruhe helfen.
  • Wenn du ein Haustier hast, verbringe Zeit mit ihm; zum Beispiel ist das Streicheln einer Katze nachweislich sowohl für das Tier als auch für die Besitzerin wohltuend.
  • Schau dich in deiner Wohnung um: Vielleicht gibt es ein besonders weiches Shirt, das du anziehen kannst, oder einen strukturierten Buchumschlag, über den du mit den Fingern streichen kannst.
  • Zeige deinem Körper extra viel Liebe – gönne dir zuhause einen Wellnesstag mit einer schönen Maniküre oder einer Selbst-Massage; mache eine Runde Übungen, die dich gleichzeitig entspannen und beleben; oder, wenn du Lust hast, masturbiere.

Manche Menschen erleben die sogenannte Autonomous Sensory Meridian Response (ASMR), wenn sie bestimmten Geräuschen lauschen, wie Flüstern oder dem Bürsten der Haare.

Diese einzigartigen Geräusche stimulieren den im Gehirn mit Berührung und Verbindung assoziierten Bereich. Menschen mit ASMR berichten von mehr innerer und äußerer Ruhe. Auch als Stressbewältigung und bei Schlafproblemen sind ASMR-Sounds hilfreich. Diese kannst du etwa auf YouTube, Spotify und anderen Plattformen finden.

Eine weitere Methode ist das Führen eines Tagebuchs oder das freie Schreiben. Gedanken und Gefühle aufzuschreiben hilft, diese zu verarbeiten. Weitere Achtsamkeitstechniken, wie Meditation und Atemübungen, können ebenso hilfreich sein.

Für manche, gerade für Frauen, die gewohnt sind, eine starke und kontrollierte Fassade zu zeigen, kann jede Form von Selbsttröstung peinlich erscheinen. Es hilft, dies als einen Akt der Heilung zu sehen – du hilfst dir selbst, mit schwierigen Umständen umzugehen. Das ist absolut nichts, wofür du dich schämen musst.

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https://www.psychologytoday.com/intl/blog/hide-and-seek/201706/touch-hunger
https://www.consoglobe.com/coronavirus-contact-humains-cg
https://www.mindbeacon.com/fr/construire-notre-resilience/pourquoi-on-aime-les-câlins-la-science-derrière-le-contact-physique-et-son-importance
https://www.architecturaldigest.com/story/how-to-make-do-without-touch-in-self-isolation
https://www.theguardian.com/technology/neurophilosophy/2015/nov/16/artificial-skin-senses-touch-and-heat
https://www.healthline.com/health/touch-starved
https://www.healthline.com/health/touch-starved#short-term-solutions
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10570314.2016.1263757?src=recsys&journalCode=rwjc20
https://www.bbc.com/future/article/20200706-why-human-touch-is-so-hard-to-replace
https://www.allure.com/story/covid-19-skin-hunger-lack-of-touch
https://www.thegoodtrade.com/features/managing-touch-deprivation
https://www.chriswinfield.com/morning-pages/
https://www.dailystar.co.uk/news/latest-news/sex-robot-shop-cant-keep-22067459
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