Neu! Melden Sie sich an, um Ihr Konto zu verwalten, Ihre Einträge anzusehen, Berichte herunterzuladen (PDF/CSV) und Ihre Backups anzuzeigen. Hier anmelden!
Diesen Artikel teilen:

Vaginale Pilzinfektionen

Vaginale Mykosen, oder vaginale Pilzinfektionen (auch als Kandidose, Soor oder Candidiasis bezeichnet), sind äußerst häufig. Mykosen werden in etwa 20 % der im Labor untersuchten vaginalen Sekrete festgestellt. Die durch diese Erkrankung verursachten Schmerzen und Beschwerden erfordern oft eine sofortige ärztliche Behandlung.

Klarheit durch Bilder: Einblicke in vaginale Pilzinfektionen.

Eine vaginale Pilzinfektion verursacht Reizungen, Ausfluss und starken Juckreiz in der Vagina und an der Vulva. Sie gilt nicht als sexuell übertragbare Krankheit (STD): Eine Infektion ist auch ohne sexuelle Aktivität möglich. Geschlechtsverkehr kann die Infektion jedoch auslösen. Wenn du also eine Pilzinfektion hast, können sowohl du als auch deine Partnerin oder dein Partner ärztlichen Rat einholen, um wiederkehrende Beschwerden zu vermeiden.

Die gute Nachricht ist, dass die vaginale Pilzinfektion zwar unangenehm, aber in der Regel keine schwerwiegende oder gefährliche Erkrankung ist. Sie wird durch eine von mehreren natürlich vorkommenden Hefepilzarten verursacht – am häufigsten durch Candida albicans, ein Mikroorganismus, der sich im Verdauungstrakt von bis zu 60 % der erwachsenen Menschen findet. Candida albicans lebt normalerweise im Darm, kommt aber auch an anderen Körperstellen vor: im Mund, Rachen, in der Speiseröhre, auf der Haut und in der Vagina. In geringen Mengen sind Hefepilze der Gattung Candida für den Körper sogar nützlich, können jedoch bei übermäßigem Wachstum krankheitserregend werden.


75 % der Frauen, die C. albicans tragen, erleben mindestens eine Episode einer vaginalen Pilzinfektion.

Symptome einer vaginalen Pilzinfektion

Die Symptome können von leicht bis mäßig reichen und beinhalten:

  • Juckreiz und Reizungen in Vagina und Vulva
  • Schwellungen rund um die Vagina
  • Geruchloser, dickflüssiger, cremig-weißer Ausfluss
  • Brennendes Gefühl beim Wasserlassen und/oder Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Hochrote, geschwollene Vulva

Das Hauptsymptom einer Pilzinfektion ist Juckreiz. Allerdings kann Juckreiz auch durch verschiedene dermatologische Erkrankungen wie Psoriasis oder Ekzeme verursacht werden.


Wenn vaginaler Juckreiz von dickem, geruchlosem Ausfluss begleitet wird, handelt es sich möglicherweise um eine Pilzinfektion!

Eine vaginale Pilzinfektion wird nicht als STD (sexuell übertragbare Krankheit) eingestuft. Sie kann zwar durch ungeschützten Geschlechtsverkehr ausgelöst werden, ist aber nicht sexuell übertragbar – mit einer Pilzinfektion infizierst du deine Partnerin oder deinen Partner nicht zwangsläufig (und umgekehrt). In seltenen Fällen kann die Infektion beim Sex übertragen werden, aber solange deine Partnerin oder dein Partner keine Symptome hat, besteht kein Grund zur Annahme einer Infektion. Bei Symptomen solltest du ärztlichen Rat einholen.

Auch Männer können Pilzinfektionen bekommen. Frühe Symptome einer Penispilzinfektion sind oft ein Jucken oder Brennen, ein roter Ausschlag und weiße, glänzende Stellen am Penis. Die Haut kann ungewohnt feucht erscheinen, unter der Vorhaut oder in Hautfalten kann sich eine dicke, weiße Substanz ansammeln. In den meisten Fällen genügen topische (äußerliche) Antipilz-Cremes zur Behandlung.

Ursachen

Die vaginale Flora, das sogenannte Vaginalmikrobiom, besteht aus Bakterien, die die Vagina besiedeln. Normalerweise schützen diese Bakterien die Vagina vor Infektionen durch ihren Säuregrad – vorausgesetzt, das Gleichgewicht ist intakt. Eine zu hohe vaginale Säure oder ein anderes Ungleichgewicht kann jedoch ein übermäßiges Wachstum von Hefepilzen und damit eine Infektion begünstigen.

Bei zwei Drittel der Frauen wird die vaginale Pilzinfektion durch eine Störung des natürlichen Gleichgewichts der Scheidenflora ausgelöst. Beim übrigen Drittel erfolgt die Ansteckung extern – durch sexuellen Kontakt oder Kontakt mit infizierten Gegenständen.

Ursache: Ungleichgewicht der Flora – Wie entsteht eine vaginale Pilzinfektion?


Risikofaktoren

Wann werden die eigentlich harmlosen Mikroorganismen in unserem Körper zum Problem?

Viele verschiedene Faktoren können eine Rolle spielen. Oft liegt es einfach an Stress oder Schlafmangel, aber auch Vorerkrankungen wie Diabetes oder einige endokrine Krankheiten können eine Pilzinfektion begünstigen.

Hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit der Periode oder während der Schwangerschaft können das Risiko einer Pilzinfektion erhöhen. Wenn du schwanger bist, konsultiere zur Behandlung unbedingt deine Hebamme oder Gynäkologin.

Weitere Faktoren sind vaginale Säure, erhöhter Zuckergehalt in Vaginalsekreten oder Darmkontamination; enge Kleidung oder Kleidungsstücke aus künstlichen, nicht atmungsaktiven Stoffen sowie chemische Einflüsse durch antibakterielle Seifen oder Chlor im Schwimmbad.

Ein weiterer häufiger Auslöser ist die Einnahme von Antibiotika! Zwar nehmen wir Antibiotika, um schädliche Bakterien zu bekämpfen, doch sie zerstören auch „gute“ Bakterien und können das Gleichgewicht des vaginalen Mikrobioms und auch der Harnwege stören – ein weiterer häufiger Ort für Pilzinfektionen.

Was tun bei einer Pilzinfektion?

Wenn du glaubst, an einer Pilzinfektion zu leiden, suche zuerst deine Ärztin oder deinen Arzt auf. Die Behandlung wird immer individuell und unter Berücksichtigung der Symptomschwere verordnet.


Nimm niemals übrig gebliebene Antibiotika oder Medikamente von anderen ein, auch wenn sie dieser Person geholfen haben.

Art und Dosierung eines alten Medikaments sind wahrscheinlich nicht die richtige Therapie für deine Beschwerden – außerdem steigt durch die unnötige Einnahme von Antibiotika dein Risiko für Pilzinfektionen.

Pilzinfektion und Periode

Eine Pilzinfektion während der Periode ist eine doppelte Belastung. Leider erleben viele Frauen dies. Pilzinfektionen treten besonders oft in den Tagen vor Einsetzen der Periode auf. Schwankende Hormone verursachen vermutlich das Ungleichgewicht im vaginalen Mikrobiom.

Ein Ungleichgewicht der Scheidenflora ist in der Pubertät verbreitet, da die Hormonspiegel noch nicht stabil sind. Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können ebenfalls eine Pilzinfektion hervorrufen.


Auch Teenager-Mädchen erleben häufig Pilzinfektionen, weil sich ihr Hormonhaushalt erst noch einpendeln muss.

Wenn du z. B. in der Woche vor deiner Periode einen weißlich-gelben Ausfluss bemerkst, handelt es sich nicht zwangsläufig um eine Pilzinfektion. Der Ausfluss verändert sich je nach Zyklusphase und das, was „normal“ ist, unterscheidet sich von Frau zu Frau. Eine Pilzinfektion geht jedoch in der Regel mit weiteren typischen Beschwerden wie Rötung, Brennen und Juckreiz einher.

Eine schnelle Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, die Pilzinfektion noch vor Beginn der Periode zu beseitigen. Sollten nach der Periode weiterhin Beschwerden bestehen, konsultiere deine Ärztin oder Gynäkologin!

Schnelle Hilfe: Linderung der Symptome einer vaginalen Pilzinfektion durch rechtzeitige Behandlung


Behandlung

Die Symptome einer vaginalen Pilzinfektion lassen sich meist binnen weniger Tage nach Therapiebeginn lindern. Bei schwereren Fällen kann es bis zu zwei Wochen dauern.

Für die Behandlung gibt es zwei Hauptoptionen:

Systemische Behandlung oder Antipilzmedikamente (Kapseln oder Tabletten) zur Einnahme.

Das Medikament gelangt über den Blutkreislauf an die Schleimhäute und bekämpft dort die Pilze. Diese Therapie ist nur auf Rezept über deine Ärztin oder Gynäkologin verfügbar.

Möglicherweise nimmt deine Ärztin oder Gynäkologin zusätzlich einen vaginalen Abstrich zur Laboruntersuchung, um den genauen Auslöser der Entzündung zu bestimmen. Mit der Bestimmung des Erregers kann die wirksamste Therapie gewählt werden.

Lokale Behandlung oder Vaginalzäpfchen, die mit einem Applikator eingeführt werden.

Es gibt sowohl Einmalanwendungen als auch kurzfristige Behandlungen (drei Tage). Beide sind wirksam. Das Zäpfchen wird üblicherweise abends (auch während der Periode) eingeführt, um tagsüber unangenehme Ausflüsse zu vermeiden. Zusätzlich kann dir deine Ärztin, dein Arzt oder die Apothekerin eine Creme zur äußerlichen Anwendung empfehlen.

Die meisten Zäpfchen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Stelle jedoch sicher, dass es sich tatsächlich um eine vaginale Pilzinfektion handelt, bevor du dich selbst behandelst. Eigenmedikation ohne ärztliche Beratung ist nicht ratsam – insbesondere, wenn es deine erste Pilzinfektion oder du schwanger bist! Lass die genaue Ursache ärztlich abklären.


Denke daran: Geschlechtsverkehr ohne Kondom wird während der Behandlung nicht empfohlen.

Wie lassen sich wiederkehrende Pilzinfektionen vermeiden?

Genitale Pilzinfektionen betreffen Millionen Frauen weltweit. Sie können das Sexualleben beeinträchtigen, die Lebensqualität mindern und erhebliche Kosten verursachen.

Bisher gibt es keine generelle Therapie, die wiederkehrende vaginale Pilzinfektionen sicher verhindert, doch folgende Tipps helfen das Risiko zu verringern:

Intimhygiene – Keine parfümierten Seifen oder spezielle Sprays verwenden und den Intimbereich nicht öfter als zweimal täglich waschen.

Keine Vaginalduschen oder Desinfektionsmittel anwenden, keine antibakterielle Seife – das ist alles unnötig! Die Vagina ist selbstreinigend, zusätzliche Produkte schaden der natürlichen Flora. Der normale Ausfluss reinigt die Vagina ausreichend.

Kleidung – Trage möglichst keine engen Jeans und andere körpernahe Kleidung. Baumwollunterwäsche, waschbar bei 60 °C, ist ideal – bei dieser Temperatur werden Pilze zuverlässig abgetötet.

Nach dem Schwimmen in gechlortem Wasser solltest du dich abduschen und den nassen Badeanzug sofort wechseln.

Sexualität – Reize das empfindliche Vaginalgewebe nicht zusätzlich. Verwende bei Bedarf Gleitmittel, um mechanische Schäden an der Vaginalwand beim Sex zu vermeiden.

ErnährungVerzichte auf Süßes, denn Zucker ist eine ideale Grundlage für Pilze. Frauen mit erhöhtem Blutzucker oder unkontrolliertem Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Pilzinfektionen. Lass dich ggf. zu einem geeigneten Umgang beraten.

Setze auf Probiotika in deiner Ernährung. Das sind gesundheitsfördernde Bakterien, die das Hefepilzwachstum in Schach halten. Besonders hilfreich ist Lactobacillus, das in einer gesunden Darm- und Vaginalflora vorkommt. Lactobacillus-Bakterien sind zum Beispiel in Joghurt und Kefir mit lebenden Kulturen enthalten.

Einige Frauen verwenden Joghurt (mit Lactobacillus) als Hausmittel vaginal – das wird jedoch nicht empfohlen: Selbst naturbelassener Joghurt enthält Zucker, der das Pilzwachstum fördern und die Beschwerden verschlimmern kann.

Das Fazit

Pilzinfektionen sind lästig, aber sie kommen häufig vor und bei rechtzeitiger Therapie klingen die Symptome in der Regel nach wenigen Tagen deutlich ab. Bei ersten Anzeichen solltest du ärztlichen Rat einholen und gemeinsam die beste Therapieoption finden.

Mit WomanLog kannst du deine Periode und dein Sexualleben verfolgen. Lade WomanLog jetzt herunter:

Im App Store herunterladen

Bei Google Play herunterladen

Diesen Artikel teilen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16145858
https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/yeast-infection/symptoms-causes/syc-20378999
https://www.healthline.com/health/vaginal-yeast-infection
https://www.healthline.com/health/mens-health/penile-yeast-infection
https://www.medicalnewstoday.com/articles/322722
https://www.doctissimo.fr/html/sante/encyclopedie/sa_575_candid_uretro_genit.htm#
https://www.magicmaman.com/,candidose,2470123.asp
https://kidshealth.org/en/teens/yeast-infections.html
https://www.healthychildren.org/English/health-issues/conditions/genitourinary-tract/Pages/Yeast-Infections-in-Girls-and-Young-Women.aspx
https://health.clevelandclinic.org/do-home-remedies-actually-work-for-yeast-infections/
https://www.nhs.uk/live-well/sexual-health/keeping-your-vagina-clean-and-healthy/
Advertisement


Gehirnnebel ist eine häufige Erfahrung, die bei jedem Menschen durch Schlafmangel, bestimmte Medikamente oder Erschöpfung nach starker körperlicher Anstrengung auftreten kann. Allerdings erleben viele menstruierende Frauen Gehirnnebel direkt vor der Menstruation, manchmal so stark, dass er den Alltag deutlich beeinträchtigt.
Wunde Brustwarzen machen keinen Spaß. Sowohl Frauen als auch Männer können an Schmerzen und Reizungen an dieser unangenehmen Stelle leiden.
Akne ist eine weitverbreitete Hautkrankheit, die vor allem als typisches Teenager-Problem bekannt ist, jedoch auch Erwachsene betrifft. Es ist verlockend, Akne zu verdecken (zum Beispiel mit Make-up), aber das ist höchstens eine kurzfristige Lösung und verschlimmert das Problem meist nur.