Tattoos sind keine neue Erfindung, viele Kulturen haben eine lange Geschichte der Verwendung von Tattoos in religiösen und symbolischen Praktiken oder einfach aus ästhetischen Gründen. Im 20. Jahrhundert wurden Tattoos in die westliche Popkultur wiedereingeführt. Künstlerinnen wie Lyle Tuttle, Cliff Raven und Don Nolan gehörten zu denjenigen, die das Wiederaufleben der Tattoo-Kultur beeinflusst haben.
Tätowierungen sind heute weit verbreitet und werden von vielen Frauen getragen, doch es gibt immer noch Diskussionen darüber, wann eine junge Frau bereit ist, sich ein Tattoo stechen zu lassen. Eine mögliche Faustregel könnte sein – Sobald du dich selbst gut genug kennst, um sicher in deiner Entscheidung zu sein, bist du bereit für diesen Schritt.
Die Entscheidung für ein Tattoo – eine Markierung, die dich dauerhaft begleiten wird – ist bedeutsam. Für verschiedene Menschen bedeuten Tattoos zu unterschiedlichen Zeiten Verschiedenes. Ein Tattoo kann ein Zeichen dafür sein, wer du in einer bestimmten Lebensphase bist, eine Hommage an einen besonderen Moment oder einen wichtigen Erfolg oder einfach ein schönes Design, das dir gefällt. Manche Frauen sehen Tattoos als rein ästhetisch und nutzen sie zur Körperverschönerung. Für andere spielen tiefere Überzeugungen eine Rolle – ein Tattoo mit religiöser oder kultureller Bedeutung darf zum Beispiel nur unter bestimmten Umständen getragen werden. Viele Menschen fragen sich, ob sie es später bereuen werden.
Es gibt sogenannte temporäre Tattoos, aber das ist eher ein Marketingbegriff und eigentlich keine Form des Tattoos. Dabei handelt es sich um langlebige Aufkleber oder Farben, die deine Haut färben, wie zum Beispiel Henna. Sie hinterlassen jedoch keine bleibenden Spuren, sondern verschwinden nach einigen Tagen oder Wochen. Auch wenn sie nicht als Tattoos gelten, können sie hilfreich sein, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ein echtes Tattoo aussehen oder sich anfühlen würde. Du kannst temporäre Varianten nutzen, um die endgültige Entscheidung für ein echtes Tattoo zu unterstützen.
Tattoos gibt es schon lange, sie sind in vielen verschiedenen Kulturen und Epochen zu finden. Jede Kultur verwendet sie auf ihre eigene Weise – entsprechend ihren Traditionen und Glaubenssystemen. Tattoos galten oft als Zeichen der Zugehörigkeit – sie markierten bestimmte Errungenschaften, den Übergang ins Frau- oder Mannsein, Siege im Krieg, religiöse Überzeugungen, Gebete oder auch medizinischen oder spirituellen Schutz. Jede Kultur hat ihre eigenen Tattoo-Traditionen und Symbole, die für das jeweilige Volk sehr bedeutungsvoll sind, für Außenstehende jedoch nicht dieselbe Wirkung haben. Bei den Maori in Neuseeland waren Tattoos ein Initiationsritus, der meist in der Jugend begann. Viele Seefahrerinnen bekamen ein Anker-Tattoo, nachdem sie den Atlantik überquert hatten oder wenn sie als Handelsschifferinnen tätig waren.
Tattoos wurden auch als Form der Markierung oder Brandmarkung genutzt. Anhängerinnen bestimmter Religionen kennzeichnen ihre Körper mit Symbolen ihres Glaubens. Brandmarkungen konnten auch eine dunklere Seite haben – wie die Kennzeichnung von Kriminellen oder Sklavinnen. Diese Praktiken wurden und werden auch missbraucht. Ein trauriges Beispiel dafür ist die Tätowierung der KZ-Häftlinge mit Nummern auf den Armen während des Holocaust. Nach dem Krieg ließen manche Frauen die Markierung entfernen, um zu vergessen, andere behielten sie bewusst, um an die Schrecken der Vergangenheit zu erinnern, damit sie sich nicht wiederholen.
Heute gelten Tattoos in der westlichen Welt größtenteils als Ausdruck von Individualität oder als eigenes Stilmittel – aber viele möchten auch die Tätowier-Traditionen ihrer Herkunft erhalten.
Es ist nichts falsch daran, ein Tattoo haben zu wollen – oder sich eines stechen zu lassen. Aber das ist keine Entscheidung, die man übereilt treffen sollte. Lass dir Zeit. Tattoos sind keine Mode – sie sind dauerhaft. Wenn du dir ein Tattoo stechen lässt, nur weil es gerade viele andere auch tun, sitzt du vielleicht am Ende fest mit einem Motiv, das dich nicht mehr anspricht.
Die Frau, die du mit 15 bist, wird nicht dieselbe sein wie mit 25, 35 oder 45. Lass Ideen, was du möchtest, in dir reifen und werde dir klar, wer du bist. Viele Frauen sehen ihr Tattoo als Symbol für die Persönlichkeit in dem Moment, als sie sich dafür entschieden haben. Es wird Teil ihrer persönlichen Entwicklung. Ob ihnen das Tattoo später noch gefällt, ist weniger wichtig.
Nicht nur dein Geschmack für Körperkunst verändert sich im Laufe der Zeit – auch dein Körper selbst. Du musst keine bestimmte Figur oder Körperform haben, um ein Tattoo zu bekommen. Habe einfach eine gesunde Einstellung zu Veränderungen (das ist generell eine gute Idee). Körper verändern sich durch Alter, Schwangerschaft, Lebensstilwechsel, Verletzung und vieles mehr. Hast du ein Tattoo am Bauch, kann eine Schwangerschaft das Motiv vorübergehend verzerren – nach der Geburt kehrt es aber meist zur alten Form zurück.
Und genau wie du selbst verändern sich auch Tattoos mit der Zeit – die Farben verblassen, das Motiv wird unschärfer. Möchtest du, dass dein Tattoo dauerhaft leuchtend bleibt, braucht es alle paar Jahre ein Nachstechen. Wenn dich die Spuren der Zeit nicht stören, musst du gar nichts tun.
Wenn du dich für ein Tattoo entschieden hast, solltest du dir ein paar Gedanken darüber machen, wo am Körper dein Tattoo sitzen soll – und in welchem Studio du es stechen lässt.
Tattoos gibt es in vielen Stilen – recherchiere und finde den Stil, der dir am besten gefällt. Sobald du dich entschieden hast, suche dir eine Künstlerin, die sich genau darauf spezialisiert hat. Jede Tattoo-Künstlerin hat ihre eigene Interpretation, Vorlieben und Vorstellungen davon, was gut aussieht. Wähle jemanden, dessen Arbeiten du bewunderst. So kannst du sicher sein, dass dir dein Tattoo später auch wirklich gefällt.
Wenn es um DEIN Tattoo geht: Werde kreativ! Wie schon erwähnt, sind Tattoos kein Modetrend. Ein Motiv direkt aus einem Buch oder Pinterest zu übernehmen, erhöht das Risiko, dass es schnell aus der Mode kommt. Lass dich von Dingen inspirieren, die dir persönlich etwas bedeuten, und arbeite gemeinsam mit deiner Künstlerin daran. Hast du schon eine grobe Idee, kann deine Tattoo-Künstlerin sie mit dir weiterentwickeln und mit Fachwissen optimieren.
Überlege, welche Körperform du hast – denn das ist die Leinwand, auf der gearbeitet wird. Das heißt nicht, dass du dich strikt an die Körperlinien halten oder dein Design anpassen musst. Wichtiger ist: Wie sieht das Tattoo in Bewegung aus – beim Sitzen, Stehen, Laufen?
Die Platzierung ist ebenfalls wichtig. Überlege, wie sichtbar dein Tattoo sein soll – möchtest du es immer zeigen oder bei Bedarf verdecken können? Im Gesicht oder an den Händen ist ein Tattoo kaum zu verstecken. Zwar werden Tattoos gesellschaftlich immer mehr akzeptiert und auch im Job lockerer gesehen, dennoch solltest du daran denken, wie deine Familie, Lehrkräfte, Arbeitgeberinnen und Kundinnen reagieren könnten.
Die Platzierung ist auch eine ästhetische Entscheidung. Recherchiere und suche nach Fotos von Tattoos an der Stelle, an die du denkst. Sieht es so aus, wie du es dir vorstellst? Gibt es etwas, das du anpassen würdest? Willst du das Tattoo selbst sehen können, ohne einen Spiegel benutzen zu müssen?
Manche Bereiche sind empfindlicher als andere. Das Schmerzempfinden beim Tätowieren hängt also stark vom Ort ab – und von deiner individuellen Toleranz. Schmerzen sind schwer zu messen, aber aus den Erfahrungen vieler Tattoo-Künstlerinnen gibt es ungefähre Schmerzskalen.
Die schmerzhaftesten Stellen für ein Tattoo sind: Achselhöhlen, Rippen, Knöchel und Schienbeine, Brustwarzen und Brüste, Leiste, Ellenbogen oder Kniescheiben, Kniekehlen, Hüften, Nacken und Wirbelsäule, Kopf, Gesicht und Ohren, Lippen, Hände, Finger, Füße und Zehen, Bauch, innere Oberarme.
Die am wenigsten schmerzhaften Stellen sind:
Schließlich solltest du dein Tattoo immer von einer professionellen Künstlerin stechen lassen, damit das Risiko von schlechten Ergebnissen oder Infektionen gering bleibt. Profis achten auf Desinfektion von Nadeln und Arbeitsutensilien. Du kannst darum bitten, dass sie dir den Ablauf erklären. Außerdem bekommst du professionelle Tipps zur richtigen Pflege danach – so heilte deine Haut gut und das Tattoo bleibt schön, ohne Narbenbildung.
Permanente Tattoos gehen auch mit Gesundheitsrisiken einher: Infektionskrankheiten wie Hepatitis und HIV, Hautprobleme oder sogar ein erhöhtes Krebsrisiko. Ärztinnen und Dermatologinnen raten deshalb, diese Entscheidung sehr sorgfältig zu treffen.
Fehler macht jede Frau – manche auch beim Tattoo. Wenn du ein Motiv hast, das du bereust, gibt es Wege, damit umzugehen.
Obwohl Tattoos als dauerhaft gelten, versuchen Frauen schon so lange wie es Tattoos gibt, sie wieder loszuwerden. Früher bedeutete das eine Hautoperation oder Säuren, heute gibt es eine völlig nicht-invasive Methode: Q-switched-Laser. Wie erfolgreich die Entfernung ist, hängt von vielen Faktoren ab – unter anderem von der Farbe der Tinte, dem Hautton und der Tiefe, in der das Tattoo gestochen wurde. Schwarze Tinte lässt sich am besten entfernen, Gelb- oder Grüntöne sind nach wie vor am schwierigsten.
Eine andere Möglichkeit ist das Überstechen – also das Bedecken eines Tattoos, das seine Bedeutung verloren hat, mit einem neuen Motiv. Wenn dies professionell gemacht wird, bekommt dein Tattoo eine ganz neue, positive Bedeutung. Wichtig: Such dir eine erfahrene Künstlerin und spreche das neue Design im Detail mit ihr ab, damit das Ergebnis dich wirklich glücklich macht.
Die Idee, deine Haut dauerhaft zu verzieren, kann aufregend, aber auch einschüchternd sein. Zu viel Perfektionismus kann dich blockieren. Ob du ein Tattoo möchtest oder nicht, darfst nur du alleine entscheiden. Du kannst dir Tipps von erfahrenen Frauen holen, aber welche Bedeutung das Tattoo am Ende hat, liegt ganz bei dir. Auch eine spontane Entscheidung kann glücklich machen – und trotz sorgfältigster Planung könntest du später doch bereuen. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Wir treffen viele endgültige Entscheidungen im Leben – aber nur wenige davon tragen wir ständig auf unserer Haut. Das Leben ist dazu da, gelebt zu werden. Und manchmal ist es mit Tattoos noch etwas schöner und bedeutungsvoller.
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