Es ist wirklich wahr – deine Schwangerschaft wurde bestätigt und in weniger als neun Monaten wirst du ein Baby bekommen! Vielleicht möchtest du es am liebsten überall hinausposaunen, oder du willst die Neuigkeit so lange wie möglich für dich behalten. Was ist in dieser Situation der beste Weg? Gibt es einen „richtigen Zeitpunkt“, um deine Schwangerschaft zu verkünden?
In vielen Teilen der Welt glauben Menschen, dass eine Schwangerschaft nach einer bestimmten Zeit verkündet werden sollte. Ein Teil Aberglaube, ein Teil legitime Sorge – das Dilemma, wann man die Schwangerschaftsneuigkeit verbreitet, bleibt bis heute bestehen.
Dieser Artikel gibt dir Orientierung, wann der beste Zeitpunkt für eine offizielle Verkündung ist – zu Hause, gegenüber Freundinnen und Verwandten, online und am Arbeitsplatz.
Wenn dies deine erste Schwangerschaft ist, hast du vielleicht das Gefühl, dass sich deine ganze Welt auf den Kopf gestellt hat. Selbst wenn du schon Kinder hast, ist keine Schwangerschaft wie die andere, und die Veränderungen können dich immer wieder überraschen.
Die frohe Nachricht zu teilen wirkt ganz natürlich – vor allem, da heute so vieles in den sozialen Medien geteilt wird. Doch wann andere zu informieren ist eine zutiefst persönliche Entscheidung.
Manchmal sind beide Eltern von Anfang an dabei, machen gemeinsam den Test und hoffen auf ein positives Ergebnis. In anderen Fällen ist es weniger einfach, den Partner einzuweihen. Die Schwangerschaft kommt vielleicht überraschend, der Zeitpunkt passt nicht oder die Beziehung ist nicht sehr stabil.
Unabhängig vom Umfeld ist es wichtig, sich unter engen Freundinnen und Familienangehörigen eine unterstützende Gruppe zu suchen, die dir durch die Schwangerschaft hilft.
Das Jahr, in dem ein neues Familienmitglied zur Welt kommt, ist meist voller emotionaler Erfahrungen. Es gibt viel zu verarbeiten und oft sind mehrere Beziehungsebenen involviert.
Die meisten Frauen entdecken ihre Schwangerschaft, wenn sie ihre Periode verpassen und ein positiver Test angezeigt wird – einige spüren aber bereits sehr früh Veränderungen im Körper.
Durch die Methode zur Berechnung des voraussichtlichen Entbindungstermins gilt: Wenn du am ersten Tag der ausgebliebenen Periode positiv testest, zählst du bereits als vierte Schwangerschaftswoche – auch wenn die Empfängnis tatsächlich zum Eisprung in der Mitte deines Zyklus (also etwa zwei Wochen vorher) stattgefunden hat. Details dazu.
Schwangerschaftsverluste sind bis heute ein Tabuthema – dass man nicht darüber spricht, heißt aber nicht, dass es nicht passiert. Viele Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft bleiben unbemerkt – laut einigen Studien betrifft das 50–75% aller Empfängnisse.
Schwangerschaftsverlust nach Anstieg des hCG-Werts, aber vor einer ärztlichen Bestätigung, gilt als biochemischer Verlust; dieser äußert sich meist durch Schmierblutungen oder eine unregelmäßige Periode, da äußerliche Veränderungen noch nicht sichtbar sind.
Schätzungsweise 10%, also eine von fünf bestätigten (bekannten) Schwangerschaften endet mit einer Fehlgeburt. Die meisten Fehlgeburten treten im ersten Trimester auf. Das Risiko sinkt deutlich nach den ersten drei Monaten, weshalb viele Frauen wichtige Meilensteine abwarten, bevor sie die große Neuigkeit teilen.
Fehlgeburten kommen viel häufiger vor, als wir zugeben möchten – die Mehrheit ereignet sich früh. Für viele Eltern ist es ein großer Verlust, aber das Umfeld teilt diesen Schmerz oft nicht.
Der erste Vorsorgetermin wird meist um die 8. Woche vereinbart, manchmal etwas früher oder später. Deine Gynäkologin wird das Schwangerschaftsalter bestimmen, deine Krankengeschichte besprechen und mögliche Risiken abklären.
Erst dann kann sie erste Aussagen zum Verlauf machen – noch gilt: abwarten! Zwischen der 9. und 12. Woche wächst dein Baby von etwa Erdnussgröße bis ungefähr zu einer Knoblauchknolle. Jede Woche gibt es neue Entwicklungsschritte und das Risiko für eine Fehlgeburt nimmt stetig ab, vor allem mit dem Eintritt ins zweite Trimester.
Vorgeburtliche Ultraschalluntersuchungen sind in vielen Ländern Standard, der Ablauf variiert jedoch. In den USA gibt es meist zwei Ultraschalls: einen um die 12. Woche, einen weiteren um die 20. Woche. In anderen Ländern sind mehr Untersuchungen möglich; in ärmeren Gegenden oder ländlichen Regionen stehen sie aber mitunter gar nicht zur Verfügung.
Ein Ultraschall um die 12. Woche kann das Schwangerschaftsalter klären, ob sich die Schwangerschaft erwartungsgemäß entwickelt, das Baby in der Gebärmutter (keine Eileiterschwangerschaft) liegt, ob Mehrlinge vorhanden sind und erste Hinweise auf Chromosomenstörungen geben. Auch eine erfolgte Fehlgeburt ist sichtbar.
Die 12. Woche ist ein beliebter Zeitpunkt für viele Frauen, ihre Schwangerschaft zu verkünden. Das ist natürlich eine persönliche Entscheidung.
Ein Ultraschall um die 20. Woche, also auf halber Strecke, zeigt deutlich mehr: Gesichtszüge, Wirbelsäule, Arme und Beine, das schlagende Herz und weitere Organe. Eventuell kann das Geschlecht festgestellt werden, auch wenn es vielleicht noch zu früh ist. Zusätzlich sieht man nun die Lage der Plazenta und ob sich das Kind gesund entwickelt. Eine Fehlgeburt in dieser Phase ist sehr selten.
Das erste Trimester ist für jede Schwangerschaft ein wichtiger Meilenstein. Das Bäuchlein ist meist noch nicht sichtbar, aber Schwangerschaftssymptome sind da: Du bist vermutlich öfter müde und hast bereits kleine Veränderungen in der Ernährung vorgenommen. Mit etwas Glück hat die morgendliche Übelkeit nachgelassen, und du kannst mit mehr Energie mit den Vorbereitungen fürs Baby beginnen. Für viele Eltern ist das eine aufregende Zeit, aber auch eine Zeit voll Unsicherheit.
Es ist völlig in Ordnung, die Nachricht noch nicht zu teilen und auf die eigene Privatsphäre zu achten – die meisten Frauen entscheiden sich dafür.
Der Hauptgrund, mit einer öffentlichen Verkündung zu warten, liegt in den Risiken und Unsicherheiten, die mit Schwangerschaft und Geburt verbunden sind. Vor der modernen Medizin lag die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen oder Fehlgeburten viel höher. In traditionellen Gemeinschaften wurde meist gewartet, bis der Schwangerschaftsbauch deutlich sichtbar war.
Ist man ein offener Mensch, kann es seltsam oder unaufrichtig wirken, so ein großes Lebensereignis vor anderen geheim zu halten. Es gibt kein richtig oder falsch, doch einige Vor- und Nachteile sollten bedacht werden. Der Babybauch ist früher oder später zu sehen, und es kann schön sein, die neugierigen Fragen hinauszuzögern – zumindest für eine Zeit.
Bei Schwangerschaften ist es nicht selten, dass Freundinnen, Bekannte oder auch wildfremde Menschen – darunter vor allem andere Frauen – persönliche Fragen stellen oder ungefragte Ratschläge erteilen. Manche Menschen lesen soziale Signale schlecht, andere meinen, aus „Fürsorge“ den Körper der Schwangeren kommentieren oder kontrollieren zu dürfen.
Nur weil es gut gemeint ist, musst du nicht alles an dich heranlassen – vor allem nicht, wenn du dich nicht dazu bereit fühlst. Auch erfahrene Eltern können im Moment das Angemessene falsch einschätzen.
Schwangere Frauen sind eine vulnerable gesellschaftliche Gruppe, die reale Diskriminierungsgefahren ausgesetzt ist. Gerade in einer besonders fordernden Lebensphase kann es passieren, dass eine Schwangere entlassen wird oder ihre Wohnung verliert, weil Vermieterinnen keinen Aufwand mit Kleinkindern möchten.
Denke daran: Schwangere Frauen sind am Arbeitsplatz rechtlich geschützt – vor Kündigungen, Ablehnung oder Rücknahme eines Jobangebots sowie vor Diskriminierung wie z.B. Versagung von Beförderungen, Herabstufungen, schlechten Arbeitszeiten oder Gehaltskürzungen.
So schwer der Gedanke auch sein mag: Ein Abgang ist bei jeder Schwangerschaft möglich – und kann jeder vollkommen gesunden Frau passieren. Wir denken alle „das trifft mich nicht!“, aber leider kann es jede treffen.
Gerade hier stellt sich die Frage: Möchtest du im Verlustfall das Mitgefühl und den Beistand von Menschen, die dir nahestehen, erhalten – oder lieber vermeiden, immer wieder erklären zu müssen, dass du doch nicht mehr schwanger bist?
Jede von uns hat ihre individuellen Lebensumstände und Beziehungen. Früher mussten Frauen diese Trauer oft still verarbeiten, da das Thema tabuisiert wurde. Heute sind Gespräche und Austausch viel offener möglich, doch es bleibt ein sensibles, privates Thema – du bist niemandem eine Erklärung schuldig, wenn es sich für dich nicht richtig anfühlt.
In vielen Regionen gibt es Selbsthilfegruppen, in denen Betroffene sich austauschen und gegenseitig unterstützen.
Wie du siehst, gibt es keinen idealen Zeitpunkt, um eine Schwangerschaft öffentlich zu machen. Überlege, was deine individuelle Situation und dein persönliches Wohlbefinden angesichts Unterstützung – aber auch Neugier oder Einmischung von Freundinnen und Unbekannten betrifft.
Es gibt keine Regel, dass du Freundinnen und Familie von deiner Schwangerschaft erzählen musst, aber oft gibt es Erwartungen. Überlege dir die Vor- und Nachteile, wenn du deine engsten Menschen einweihst.
Ein Baby, insbesondere das erste, ist ein großes Projekt, und die Unterstützung durch Familie und Freundinnen kann sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Zeit nach der Geburt unheimlich wertvoll sein. Wer zu den Ersten gehört, die es erfahren, fühlt sich meist besonders geehrt.
Allerdings können auch enge Freundinnen und Familienmitglieder schwierig oder (zu) ehrlich sein. Es ist völlig okay, die Nachricht vor solchen Menschen erst einmal zurückzuhalten, wenn sie dich einengen oder du Angst vor Bewertungen hast.
Einige könnten sich ausgeschlossen fühlen, wenn sie denken, dass sie frühzeitige Freude nicht teilen dürfen. Wird das später zum Problem?
Bist du ganz alleine dafür zuständig, oder musst du auch die Familie deines Partners einbeziehen? Willst du es allen einzeln sagen oder lieber bei einem Familientreffen? Kannst du dich darauf verlassen, dass sie die Neuigkeit nicht gleich verbreiten?
Letzten Endes ist es allein deine Entscheidung – und sobald der Bauch wächst, werden es ohnehin alle sehen. Bis dahin darfst du dir aber ein Zeitfenster gönnen, in dem du selbst mit der neuen Rolle wächst.
Die Verkündung im Job ist heikel, da diese Neuigkeit privat und lebensverändernd ist. Wann und wie du deine Vorgesetzten und Kolleginnen informierst, hängt von deiner Arbeitssituation ab.
Wie lange bist du schon im Unternehmen? Erwartest du, länger dort zu bleiben? Wie sind die Beziehungen im Team? Bist du Teil eines engen Teams oder macht dort jede ihr eigenes Ding? Ist dein Arbeitsplatz eher formell oder locker?
Irgendwann musst du die Chefin informieren, weil du Freistellungen brauchst oder vielleicht schon morgens mit Übelkeit kämpfst. Wem du noch von der Schwangerschaft erzählst – das entscheidest du selbst. Erfährst du nach der Verkündung Belästigung oder fehlen angemessene Vorkehrungen, steht dir der Rechtsweg offen. Jetzt zählen dein Wohlbefinden und das deines Babys an erster Stelle.
Eine öffentliche Verkündung im Internet macht die Runde. Gib dir Zeit, dich an die neue Situation zu gewöhnen, bevor du dich auf Reaktionen der Onlinewelt einlässt – sie können überraschend ausfallen.
Heute gibt es viele Wege, um die frohe Neuigkeit zu teilen. Bei einer Schwangerschaft ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, Menschen einzubeziehen und dieses besondere Ereignis zu feiern:
Ob formell, locker, schlicht, kreativ oder pompös – wie du es kommunizierst, ist ganz allein deine Sache. Gönn dir ein aufwendiges Fotoshooting, lasse ein Erinnerungsstück anfertigen oder erzähle es als Insiderwitz, den nur deine engsten Freundinnen verstehen.
Jedes Trimester birgt auch in gesunden Schwangerschaften neue Herausforderungen. Sollte es Komplikationen geben, wird die Kommunikation noch sensibler. Wann du die Schwangerschaft teilst, bleibt immer deine ganz persönliche Entscheidung.
Der Zeitpunkt für die Verkündung deiner Schwangerschaft sollte sich an deinem Wohlbefinden und deinen Lebensumständen orientieren. Höre auf dein Bauchgefühl und tu das, was für dich, deinen Partner und dein Baby im jeweiligen Moment richtig ist.
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