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Alles, was Sie über Bruxismus oder Zähneknirschen wissen müssen

Die Mundgesundheit ist ein entscheidender, aber oft übersehener Aspekt unseres allgemeinen Wohlbefindens. Viele von uns gehen nur dann zur Zahnärztin, wenn Schmerzen auftreten, doch Bruxismus nutzt die Zähne nach und nach ab und ist schwer zu erkennen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich vor den schädlichen Auswirkungen des Zähneknirschens schützen können.

Visuelle Übersicht zu Bruxismus – Zähneknirschen verstehen und behandeln, mit detaillierten Informationen zu Ursachen, Symptomen, Therapie und Vorbeugung.

Wann fühlten Sie sich zuletzt angespannt? Vielleicht stand eine wichtige Präsentation bevor, Sie mussten eine entscheidende Prüfung bestehen oder hatten familiäre Schwierigkeiten. Erinnern Sie sich, wie Ihr Körper darauf reagierte? Zu den typischen Stresssymptomen gehören seelische Anspannung, erhöhter Puls, schnelle Atmung und Muskelverspannungen – besonders im Kiefer. Menschen, die unter Bruxismus leiden, entladen diese Anspannung durch Zähneknirschen, meist ohne es zu bemerken.


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Was ist Bruxismus?

Spannen Sie manchmal unbewusst Ihren Kiefer an, wenn Sie gestresst oder wütend sind? Spannung entlädt sich häufig im Kiefer. Ab und zu mit den Zähnen zu knirschen oder sie zusammenzubeißen ist normal – wenn es jedoch zur Gewohnheit wird, spricht man von Bruxismus.


Studien zeigen, dass 10–15 % der Menschen an chronischem Bruxismus leiden – eine Hauptursache für Kieferschmerzen und frühzeitigen Abrieb des Zahnschmelzes.

Es gibt zwei Arten von Bruxismus:

Tagbruxismus 

Tagbruxismus ist einfacher zu therapieren, da Sie lernen können zu erkennen, wann Sie den Kiefer anspannen, und ihn bewusst zu entspannen.

Nachtbruxismus

Nachtbruxismus ist schwieriger zu behandeln, da Sie während des Schlafens die Kraft, mit der Sie zubeißen, nicht kontrollieren können.

Was sind die Ursachen von Bruxismus?

In den meisten Fällen ist Tagbruxismus eine körperliche Reaktion auf akuten Stress, Wut oder Angst. Die beste Möglichkeit, Tagbruxismus zu lindern, ist, die eigenen Stressreaktionen wahrzunehmen und gezielt zu beruhigen.

Schlafbruxismus hingegen ist unwillkürlich. Forschungsergebnisse zeigen, dass Störungen im zentralen Nervensystem, während wir bewusstlos sind, eine Rolle spielen. Meistens tritt er während der REM-Phase (Rapid-Eye-Movement) auf. Obwohl in dieser Schlafphase die meisten Muskeln gelähmt sind und so Bewegungen verhindert werden, reagieren kleine Muskeln – zum Beispiel die Kiefermuskulatur oder jene, die die Augen bewegen – weiterhin auf spitzende Gehirnaktivität und Emotionen.

Weitere Risikofaktoren für Bruxismus sind u. a.:

  • sich ängstlich, gestresst, frustriert, besorgt oder schmerzgeplagt fühlen
  • eine neigung zu wettbewerbsdenken
  • Schlafmangel
  • Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn
  • Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs)
  • Konsum von Alkohol, Tabak oder Drogen
  • zu viel Koffein konsumieren

Die Koffeintoleranz hat auch eine genetische Komponente. Sechs oder mehr Tassen Kaffee pro Tag können bei jeder Person den Schlaf stören, doch schon ein oder zwei Tassen können bei Menschen, die empfindlicher auf Koffein und Stress reagieren, zu einer Stressreaktion führen.

Welche Folgen hat Bruxismus?

Chronischer Bruxismus ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu Karies, chronischen Kieferschmerzen und Migräne führen kann. Leider bleibt sie oft lange unbemerkt, sodass viele Betroffene erst nach Jahren Zahnverschleiß oder anhaltende Kieferschmerzen/-kopfschmerzen bemerken. Wenn Sie mit einer anderen Person das Schlafzimmer teilen, wird es manchmal zuerst von dieser bemerkt. Suchen Sie so schnell wie möglich eine Zahnärztin auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen feststellen:

  • Verspannung im Masseter (dem Hauptkaumuskel) und den umliegenden Bändern
  • Schmerzen im Temporomandibulargelenk (TMG, Kiefergelenk)
  • Verrenkung oder Blockieren des Kiefers
  • kleine Rillen oder Verfärbungen auf den Zahnoberflächen, die auf Abrieb hindeuten
  • abgebrochene Zähne
  • lockere Zähne
  • Zahnsensibilität
  • Zahnschmerzen
  • Veränderungen Ihrer Gesichtszüge

Visuelle Anleitung zum Umgang und zur Behandlung von Bruxismus, mit Einblicken in Strategien und Lösungen gegen Zähneknirschen


Bruxismus vorbeugen oder behandeln

Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Zähne und Kiefermuskeln vor den Folgen des Bruxismus zu schützen oder ihn sogar zu stoppen.

Tragen Sie eine Aufbissschiene

Individuell angepasste Schienen von der Zahnärztin, Direktkauf-Sets, DIY-Boil-and-Bite-Schienen oder Universal-Aufbissschienen sind beliebte Lösungen bei Bruxismus. Sie schützen den Zahnschmelz und Zahnarztarbeiten vor Abnutzung. Allerdings heilen sie die Ursache nicht. Tragen Sie eine Schiene wahlweise auf der Ober- oder Unterkieferreihe, nachts oder tagsüber. Wählen Sie ein Material, das körperverträglich ist, achten Sie auf guten Sitz und reinigen Sie die Schiene gründlich nach jeder Nutzung.

Botox-Injektionen

Das Botulinumtoxin wird nicht nur zur Faltenreduzierung, sondern auch zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, darunter Bruxismus, eingesetzt. Das Botox wird in die Kaumuskulatur gespritzt, um das nächtliche Zusammenpressen zu verhindern. Eine Injektion kann bis zu drei Monate wirken.

Muskelrelaxantien verwenden

Es gibt zahlreiche medikamentöse Möglichkeiten zur kurzfristigen Behandlung von Bruxismus – zum Beispiel rezeptfreie Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen sowie verschreibungspflichtige Medikamente wie Sedativa, Kortikosteroide oder Antidepressiva. Fragen Sie Ihre Ärztin nach einer passenden Empfehlung für Ihre Situation.

Reduktive Koronoplastik

Bei dieser zahnärztlichen Behandlung werden die Zähne umgeformt und angeglichen. Sie ist besonders bei Bruxismus durch schiefstehende, eng stehende oder falsch ausgerichtete Zähne sinnvoll.

Biofeedback ausprobieren

Bei dieser nicht-invasiven Therapie werden über Elektroden verschiedene Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Temperatur, Gehirnaktivität, Hautleitfähigkeit und Sauerstoffgehalt gemessen. Mittlerweile gibt es verschiedene Biofeedback-Systeme für daheim, die dabei helfen, Stress besser zu verstehen und zu bewältigen. Für die spezifische Messung der Kiefermuskulatur ist jedoch häufig eine klinische Umgebung erforderlich.

Stressmanagement-Techniken lernen

Da die meisten Fälle von Bruxismus auf Stress zurückzuführen sind, helfen Methoden zum Stressabbau. Ob Sie die Ursachen direkt angehen, Therapie machen, meditieren oder andere Wege finden, um Anspannung aus dem Alltag zu nehmen – Stressmanagement kann eine langfristige Lösung zum Schutz von Mund und Zähnen sein.

Kiefermassage und Gesichtsgymnastik

Viele Betroffene von Schlafbruxismus knirschen auch tagsüber mit den Zähnen, wodurch die Kiefermuskulatur dauerhaft verspannt ist. Eine Kiefermassage kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und Kieferverspannungen zu lösen. Massieren Sie Gesicht und Nacken mit Zeige- und Mittelfinger – beginnen Sie am Kiefergelenk (TMG) und arbeiten Sie Richtung Schultern. Besonders abends vor dem Einschlafen ist das hilfreich.

Auch Face-Yoga oder Mundübungen zeigen Wirkung: Öffnen Sie den Mund so weit wie möglich und platzieren Sie die Zungenspitze für ein paar Sekunden vor die Zähne. Gähnen mit weit geöffnetem Mund löst ebenfalls Verspannungen.

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Den zirkadianen Rhythmus unterstützen

Körperliche Bewegung reduziert Stress und fördert erholsamen Schlaf. Wer sich tagsüber bewegt, verbessert auch die Schlafqualität, da sich dadurch der zirkadiane Rhythmus des Körpers regulieren lässt.

Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um sich auf das Einschlafen vorzubereiten. Abends helfen Yoga, Dehnen, Meditation, Atemübungen und positive Affirmationen, um zu entspannen und besser zu ruhen.

Die Ernährung verbessern

Ein häufiger Auslöser für Bruxismus ist Magnesiummangel. Schätzungsweise 15–20 % der Menschen in Industrieländern sind davon betroffen. Wenn Sie zusätzlich zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Muskelkrämpfen oder Bluthochdruck leiden, essen Sie mehr magnesiumhaltige Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Avocado, dunkle Schokolade, Nüsse, Samen, Bohnen und Vollkornprodukte oder nehmen Sie ein entsprechendes Präparat ein.

Die (schlechten) Gewohnheiten ändern

Zwei der Hauptverursacher von Bruxismus sind Alkohol und Tabak. Am besten verzichten Sie komplett auf das Rauchen, da es auf vielfältige Weise der Gesundheit schadet. Auch zum Thema Alkohol gibt es neue Erkenntnisse, die zeigen, dass der Konsum – gerade in Stresssituationen – komplett gemieden werden sollte. Auch wenn ein Glas kurzfristig gut tut, erschwert Alkohol das Bewältigen eigentlicher Probleme und begünstigt Bruxismus.

Bruxismus und der Menstruationszyklus

Wenn die Liste der Beschwerden rund um die Periode und PMS ohnehin schon lang ist, kommen nun auch noch Mundprobleme dazu. Während hormonelle Schwankungen nicht direkt zu Bruxismus führen, kann die Mundgesundheit vor der Periode beeinträchtigt sein. Viele Frauen berichten, dass ihr Zahnfleisch am Zyklusende empfindlicher, gerötet oder sogar blutet – dabei handelt es sich meist um Menstruationsgingivitis. Sinkt der Hormonspiegel kurz vor dem Einsetzen der Blutung, werden die Schleimhäute im Mund anfälliger für Entzündungen, schmerzhafte Aphten oder Geschwüre.

Und wie steht es mit Bruxismus? Es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang, doch Frauen mit prämenstrueller dysphorischer Störung (PMDS) erfahren besonders starke Symptome, wie Krämpfe, Stimmungsschwankungen, Ängste, depressive Verstimmungen u.a. Wenn Sie darunter leiden, könnte auch das Zähneknirschen kurz vor der Periode durch erhöhten Stress verstärkt sein.

Fazit

Bruxismus ist weit verbreitet – sollte aber keineswegs unterschätzt werden. Kurzfristig sind die Folgen meist harmlos, langfristig können sie jedoch gravierend sein. Häufig steht Stress im Mittelpunkt, zumindest als Mitverursacher. Selbst wenn Sie den Bruxismus medizinisch behandeln, lohnt sich ein Blick auf die Ursachen – denn Stress wirkt sich auch auf viele andere Lebensbereiche negativ aus. Entwickeln Sie Ihre eigenen Methoden, um Stress dauerhaft abzubauen, Ängste zu mindern und Bruxismus langfristig vorzubeugen.

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https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/bruxism/symptoms-causes/syc-20356095
https://www.health.mil/News/Articles/2022/02/28/Teeth-Grinding-You-Wont-Believe-How-Harmful-it-Really-Is#:~:text=Bruxism%2C%20to%20varying%20degrees%2C%20is,Col.
https://www.stevemocrae.com/six-exercises-to-help-with-bruxism/
https://my.clevelandclinic.org/health/articles/11192-hormones-and-oral-health
https://www.womenshealth.gov/menstrual-cycle/premenstrual-syndrome/premenstrual-dysphoric-disorder-pmdd#:~:text=Premenstrual%20dysphoric%20disorder%20(PMDD)%20is,days%20after%20your%20period%20starts
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