Deine erste Menstruation ist ein bedeutender Meilenstein während der Pubertät. Die erste Periode nach der Geburt kann sich sehr ähnlich anfühlen. Ist sie schmerzhafter oder dauert sie länger? Wann kannst du mit ihr rechnen? Und wie lange bist du nach der Geburt vor einer Schwangerschaft geschützt? In diesem Artikel versuchen wir, all diese Fragen für dich zu beantworten.
Einer der besten Aspekte einer Schwangerschaft ist, dass du für mehrere Monate keine Periode hast. Bis du dein Baby zur Welt bringst und dich an deine neue Rolle als Mutter gewöhnst, hast du das monatliche Leiden mit Regelschmerzen, Blähungen, Akne und Müdigkeit vielleicht schon fast vergessen.
Aber egal, ob du willst oder nicht, deine Periode setzt irgendwann wieder ein. Allerdings kann sie sich etwas anders anfühlen als vor der Schwangerschaft.
Lassen wir diesen Mythos ein für alle Mal ruhen: Während einer Schwangerschaft hast du keine normale Periode. Du könntest eine Einnistungsblutung oder Schmierblutung mit einer Menstruation verwechseln, aber das ist nicht das Gleiche. Hier erfährst du warum.
Die Periode bleibt während der Schwangerschaft aus, nachdem eine Eizelle vom Spermium befruchtet wurde. Sobald sich die Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, beginnt sie, das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) zu produzieren.
hCG signalisiert den Eierstöcken, keine reifen Eizellen mehr zu produzieren (Ovulation). Ohne Eisprung wird die Gebärmutterschleimhaut nicht abgestoßen – das ist sonst der Grund für eine Menstruationsblutung.
Erhöhte Werte an Progesteron und Östrogen helfen zudem, die Gebärmutterschleimhaut aufrechtzuerhalten und zu verdicken, um den Embryo zu schützen. Der ausbleibende Eisprung zusammen mit den hormonellen Veränderungen führt dazu, dass dein normaler Zyklus bis nach der Geburt gestoppt wird.
Während der Schwangerschaft solltest du keine stärkeren Blutungen erleben. Wenn doch, ist es wichtig, rasch zu reagieren, die Warnzeichen zu erkennen und ärztliche Hilfe aufzusuchen.
Schmierblutungen im ersten Trimester sind häufig harmlos. Leichte Blutungen können auftreten, etwa zu dem Zeitpunkt, an dem du gewöhnlich deine Periode bekommen würdest – meist etwa 10–14 Tage nach der Befruchtung, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet. Das nennt man Einnistungsblutung. Bis zu 25 % aller Schwangeren erleben frühzeitige Schmierblutungen. Das ist meist kein Grund zur Sorge, solange sie schwach und selten sind. Es können auch leichte Krämpfe auftreten. Deshalb verwechseln viele Frauen die Einnistungsblutung mit ihrer Periode.
Die Einnistungsblutung ist jedoch keine Menstruation. Es ist wichtig, die ersten Anzeichen zu erkennen, um so früh wie möglich eine fachärztliche Betreuung zu bekommen.
Wenn jedoch deine normale Periode sehr schwach ist oder du hormonelle Verhütung nutzt, die deine Periode leichter macht, könntest du den Unterschied nicht bemerken. Hattest du ungeschützten Sex und vermutest eine Schwangerschaft, solltest du unbedingt einen Schwangerschaftstest machen und die Verhütungsmethode sofort absetzen.
Leichte Blutungen können auch nach heftigem Sex oder einer Untersuchung des Gebärmutterhalses auftreten. Solche Blutungen sind sehr kurzzeitig und schwach, höchstens ein paar Tropfen getrocknetes Blut.
Starke Blutungen im ersten Trimester der Schwangerschaft sind jedoch immer ein Grund zur Sorge.
Fehlgeburten sind häufiger als viele denken. Rund 20 % der bekannten Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt. Eine Fehlgeburt ist der ungewollte Verlust der Schwangerschaft in den ersten 20 Wochen. Manchmal wissen Betroffene gar nicht von der Schwangerschaft, weil die Fehlgeburt sehr früh und wie eine besonders starke Periode abläuft.
Eine Eileiterschwangerschaft ist ein ernster Ausnahmefall, bei dem sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet. Am häufigsten geschieht dies in einem der Eileiter, die die Eizelle von den Eierstöcken in die Gebärmutter transportieren.
Aber auch im Eierstock, der Bauchhöhle oder am Gebärmutterhals können sich Eileiterschwangerschaften entwickeln. Sie führen zu untypischen Blutungen und starken Schmerzen. Eine Eileiterschwangerschaft ist ein medizinischer Notfall, denn der Embryo kann sich außerhalb der Gebärmutter nicht entwickeln und die Schwangerschaft muss beendet werden.
Eine Blasenmole ist eine seltene Komplikation der Schwangerschaft, auch hydatide Mole genannt. Sie tritt bei 1 von 1000–2000 Schwangerschaften auf und zeigt sich meist sehr früh. Dabei verbinden sich Eizelle und Spermium nicht zu einem Embryo, sondern entwickeln sich zu einem gutartigen Tumor. Man unterscheidet die komplette und die partielle Blasenmole. In beiden Fällen ist die Schwangerschaft nicht lebensfähig und endet meist mit einer Fehlgeburt.
Auch eine Blasenmole ist ein Notfall und muss umgehend behandelt werden. Die Behandlung erfolgt durch Entfernung der betroffenen Gewebeteile aus der Gebärmutter und die Kontrolle des hCG-Spiegels, bis sichergestellt ist, dass keine Mole mehr vorhanden ist. Selten kann daraus Krebs entstehen. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dir außerdem empfehlen, wenigstens 6 bis 12 Monate nach der Behandlung nicht schwanger zu werden, damit sich der hCG-Spiegel normalisiert.
Manche Frauen erleben gelegentliche Schmierblutungen und bringen trotzdem ein gesundes Kind zur Welt. Stärkere Blutungen, die so viel sind, dass eine Binde gewechselt werden muss, sind nach der 12. Schwangerschaftswoche jedoch nicht normal. Sie können auf Probleme mit der Plazenta wie Placenta praevia oder eine vorzeitige Plazentaablösung hinweisen.
Auch vorzeitige Wehen können in den späteren Stadien zu Blutungen führen. Spricht man von vorzeitigen Wehen, beginnt die Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Hast du regelmäßige Wehen, einen plötzlichen Schwall von Flüssigkeit aus der Scheide oder Blutungen, solltest du sofort ins Krankenhaus. Vorzeitige Wehen erfordern besondere Betreuung, da sowohl das Baby als auch die Mutter ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben.
Deine Periode beginnt nach der Geburt nicht sofort, aber du wirst nach der Entbindung vaginale Blutungen haben. Das ist völlig normal, da dein Körper erst genesen muss. Die Blutung nach der Geburt, auch Wochenfluss oder Lochien genannt, gehört zur Wochenbett-Erholungsphase und dient dazu, die Reste der Schwangerschaft aus der Gebärmutter auszuscheiden.
Nach der Geburt hinterlässt die Plazenta eine wunde Stelle von der Größe eines Tellers in deiner Gebärmutter. Unabhängig davon, wie du dein Baby entbunden hast, dauert es etwa 6 Wochen, bis die Gebärmutter ihre ursprüngliche Form wiedererlangt hat und die Wunde verheilt ist. In dieser Zeit ist mit Blutungen zu rechnen.
Anfangs sind die Blutungen stärker und erinnern an die Menstruation. Frisches, rotes Blut und kleine Blutklumpen sind in den ersten Tagen nach der Geburt normal. Überanstrenge dich in dieser Zeit nicht und vermeide schweres Heben, da dies zu vermehrten Blutungen führen kann. Im Verlauf werden die Blutungen seltener, schwächer und nehmen eine bräunliche Farbe an.
Sehr starke Blutungen nach der Geburt können allerdings Anzeichen einer Wochenbettblutung sein. Gehe sofort ins Krankenhaus, wenn du:
Auch wenn du dir wünschen würdest, dass die Periode nach der langen Pause noch ausbleibt, sie kommt irgendwann zurück. Die meisten Frauen bekommen ihre erste Periode 4–6 Wochen nach der Geburt. Es kann länger dauern, wenn du stillst, denn das Stillen verzögert den Zyklus durch das Hormon Prolaktin.
Dieses Hormon unterdrückt den Eisprung und damit auch die Menstruation. Bei ausschließlichem Stillen kann die Periode tatsächlich die gesamte Stillzeit über ausbleiben.
Es lässt sich schwer vorhersagen, wie die erste Periode nach der Geburt verlaufen wird. Viele Frauen bemerken Veränderungen in Dauer, Symptomen und Blutungsstärke. Meistens sind diese Veränderungen nur vorübergehend und mit der Zeit wird der Zyklus wieder so, wie er vorher war.
Verzichte mindestens bis zur Kontrolle nach sechs Wochen auf Tampons und Menstruationstassen. Auch wenn du keine Schmerzen hast, braucht deine Gebärmutter Zeit, um vollständig zu heilen. Besonders Menstruationstassen erzeugen Unterdruck, was alte Wunden wieder aufreißen könnte.
Außerdem sind die Geschlechtsorgane in dieser Phase anfälliger für Infektionen, vor allem bei Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen. Besser geeignet sind Binden, Periodenslips oder ähnliche Produkte für die erste Periode nach der Geburt.
Nach der Geburt wird empfohlen, mindestens 6 Wochen lang keinen Sex zu haben, damit dein Körper heilen kann. Viele Frauen erleben zudem im ersten Jahr nach einer vaginalen Geburt sexuelle Beschwerden. Wenn du bereit bist für Sex, aber noch nicht für ein weiteres Kind, solltest du wirksame Verhütung nutzen.
Du kannst schon wieder schwanger werden, sobald deine Periode beginnt — also 4–6 Wochen nach der Geburt. Viele Frauen verlassen sich beim Stillen auf natürliche Verhütung. Diese ist jedoch nicht immer zuverlässig. Laut Planned Parenthood beträgt die Wirksamkeit bei perfekter Anwendung 98 %. Das bedeutet, dein Baby wird tagsüber mindestens alle 4 und nachts alle 6 Stunden ausschließlich gestillt. Nutzt du gelegentlich Säuglingsmilch, solltest du zusätzlich verhüten, um eine ungeplante Schwangerschaft zu vermeiden.
Schwangerschaft und Geburt gehören zu den herausforderndsten Erfahrungen im Leben einer Frau. Sie verändern Körper und Psyche. Dein Körper braucht Zeit, um sich wieder zu regenerieren – manches wird nie ganz wie vorher sein. Wir hoffen, dieser Artikel hilft dir, besser vorbereitet zu sein und zu wissen, was dich bei deiner ersten Periode nach der Geburt erwartet.
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