Versteckt in der Vulva ist die Klitoris ein erogenes Organ des weiblichen Fortpflanzungssystems. Wie groß ist sie? Welche Rolle spielt sie? Warum bereitet ihre Berührung Vergnügen? Entdecke mit uns die Geheimnisse der Klitoris.
Die Klitoriseichel besitzt mehr Nervenenden als jeder andere Punkt im menschlichen Körper. Daher empfinden manche Frauen bei ihrer Stimulation ein außergewöhnliches Lustgefühl, während bei anderen zu viel Stimulation unangenehm oder sogar schmerzhaft sein kann.
Die Klitoris ist ein kleines, erigierbares Organ im weiblichen Genitaltrakt und befindet sich am Übergang der kleinen Schamlippen (Labia minora). Der kleine ‚Liebesknopf‘, den wir sehen und ertasten können, ist nur die sichtbare Spitze. Die restlichen 90 % der Klitoris sind im Körperinneren verborgen.
Die Klitoris einer Frau entspricht dem Penis eines Mannes: Beide besitzen eine Eichel (bei Frauen ist sie viel kleiner: 3–6 mm im Ruhezustand und bis zu 6 oder sogar 10 mm bei Erregung), eine Vorhaut und den Schamnerv. Die Klitorisvorhaut ist die Haut, die die Klitoris auf Höhe der Eichel bedeckt und schützt; sie ist mit den kleinen Schamlippen verbunden. Die Klitorisvorhaut entspricht bei Frauen in ihrer Funktion der männlichen Vorhaut.
Der sichtbare Teil der Klitoris ist klein, kann aber – wie der Penis – bei Erregung anschwellen. Der verborgene Teil besteht aus dem ‚Schaft‘ (dem Klitoriskörper), zwei ‚Wurzeln‘ (die sogenannten Klitorisschenkel – zwei innere Schwellkörper, die zusammen ein V bilden) und den Vorhofschwellkörpern. Sowohl die sichtbaren als auch die verborgenen Teile der Klitoris sind für das sexuelle Lustempfinden der Frau wichtig.
Der verborgene Teil der Klitoris ist viel größer als die winzige sichtbare Eichel. Der sichtbare Teil misst zwischen 0,5 und 1 cm, während der hinter der Eichel liegende Schaft bis zu 12–13 cm lang sein kann. Die Klitoriseichel enthält zwischen 8.000 und 10.000 sensible Nervenenden, während die Eichel des Mannes im Durchschnitt nur 3.000 bis 4.000 besitzt.
Wenn erigiert, tritt der sichtbare Teil der Klitoris (die Eichel) unter der Vorhaut hervor und wächst um 50 % bis 300 % an. Genau wie sich die Schamlippen bei Erregung vergrößern, schwellen auch die Klitorisstrukturen an, wenn die Durchblutung steigt und sich das Gewebe mit Blut füllt.
Die Klitoris ist stark durchwoben von Nerven und Blutgefäßen und deshalb eine besonders empfindliche erogene Zone. Bei der Stimulation dieses Organs haben Frauen ganz individuelle Vorlieben – manche mögen eine sehr sanfte Berührung, andere genießen mehr Druck.
Die Klitoris ist äußerst empfindlich für Berührungen. Das Streicheln der Klitoris bereitet den meisten Frauen Freude und ein intensives Wohlgefühl. Bei Stimulation füllt sie sich mit Blut und fördert die Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin.
Die Stimulation der Klitoris führt zum Orgasmus. Diese Stimulation kann direkt – durch das Reiben der Oberfläche – oder indirekt – beispielsweise durch die Bewegungen beim Geschlechtsverkehr – erfolgen.
Durch ihre Lage wird die Klitoris beim Eindringen des Penis oft auf natürliche Weise stimuliert – sie wird gedrückt oder gerieben. Auch mit den Fingern, Lippen, der Zunge oder einem Vibrator lässt sie sich schnell erregen.
Es hält sich das Gerücht, manche Frauen kämen allein durch die Stimulation der Klitoris zum Orgasmus, andere ausschließlich durch vaginale Penetration – aber diese Vorstellung ist falsch. Ein Orgasmus ist ein ganzheitliches Erlebnis: Vulva, Vagina und Klitoris sind immer beteiligt. Allerdings benötigen die meisten Frauen eine Form von Klitorisstimulation, um zum Orgasmus zu gelangen.
Wie andere empfindliche Genitalorgane kann die Klitoris durch Reibung, etwa durch zu enge Kleidung (Skinny Jeans, Strings) oder synthetische Materialien gereizt werden. Kleine Verletzungen – wie Kratzer oder Schnitte – können diese empfindliche Region trotz ihres natürlichen Schutzes schädigen.
Weitere Beschwerden, die dieses Organ betreffen können, sind Pilzinfektionen oder Genitalherpes.
Wenn Symptome wie Reizung, Schmerzen oder weißlicher Ausfluss mehrere Tage lang andauern, solltest du unbedingt deine Ärztin oder Gynäkologin aufsuchen.
Tue dies aus Fürsorge für deine Klitoris und zum Erhalt deiner allgemeinen Intimgesundheit – solche Symptome können auf weitere Probleme im Fortpflanzungssystem hinweisen.
In seltenen Fällen kann eine Frau an Klitorisphimose leiden – eine zu enge Haut oder zu viel Gewebe um die Klitoris, was den Zugang erschwert oder sogar unmöglich macht. Wie bei Männern wird Phimose chirurgisch behandelt.
Trotzdem sollte die Klitoris vor allem eine Quelle der Lust sein! Die meisten Frauen entdecken diesen Teil ihres Körpers bereits früh, denn Mädchen befriedigen sich oft instinktiv selbst, um sich zu beruhigen oder starke Gefühle zu verarbeiten – erst später wird der sexuelle Aspekt solcher Berührungen klar.
Selbstbefriedigung hat viele positive Seiten – sie schenkt schöne Gefühle und hilft dir, dich besser kennenzulernen.
Die meisten Frauen können sich mechanisch – durch kreisende Bewegungen an der Klitoris – zum Orgasmus bringen. Auch wenn du eine Technik gefunden hast, die zuverlässig funktioniert, lohnt es sich dennoch, weitere Methoden auszuprobieren – gerade weil sich dein Körper und seine Empfindungen im Laufe des Lebens verändern:
Wenn du Sex mit einer Partnerin oder einem Partner hast, teile offen dein Bedürfnis nach Klitorisstimulation mit. Es gibt viele Möglichkeiten, diese einzubinden:
!Manche Frauen möchten keine direkte Klitorisstimulation – die Empfindungen sind zu intensiv oder unangenehm. In dem Fall ist indirekte Stimulation entscheidend: Probiere verschiedene Berührungen, zartes Streicheln, sanftes Klopfen der Vorhaut und der Umgebung der Klitoris aus.
Sexuelle Lust basiert nicht auf einem Arsenal an Techniken, sondern auf Offenheit, Teilen, Spielfreude, Vertrauen, Verletzlichkeit und der Akzeptanz der anderen Person!
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