Eine der Herausforderungen, mit denen Frauen konfrontiert sind, ist es, die Unannehmlichkeiten der Menstruation zu bewältigen und dabei ihren alltäglichen Verpflichtungen nachzukommen. Wir haben einige hilfreiche Vorschläge zusammengestellt, mit denen Frau sich während der Periode frisch fühlen kann.
Die soziale Stigmatisierung der Menstruation ist tief verankert und führt oft dazu, dass Frauen währenddessen lieber unsichtbar wären, anstatt ihr Leben wie gewohnt weiterzuführen. Doch diese Stigmata basieren meist auf längst widerlegten Mythen. Faktenwissen über die Periode und eine persönliche Menstruationshygiene-Routine helfen, sich den gesamten Monat über frisch zu fühlen.
Die Periode entsteht durch hormonelle Veränderungen im Körper. Hormone sind biochemische „Botenstoffe“, die den Körper auf seine biologische Fortpflanzungsfunktion vorbereiten. Die Eierstöcke schütten die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron aus. Diese Hormone sorgen dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) verdickt, um einer befruchteten Eizelle das Einnisten und Entwickeln zu ermöglichen. Kommt es nicht zu einer Befruchtung und somit keiner Schwangerschaft, wird die Schleimhaut abgebaut und als Menstruationsblut ausgeschieden. Das passiert jeden Monat während der fruchtbaren Jahre einer Frau – von der Pubertät bis zu den Wechseljahren.
Die durchschnittliche Dauer des Menstruationszyklus beträgt 28 Tage (vom ersten Tag der Menstruation bis zum ersten Tag der nächsten Periode). Die Zykluslänge hängt weder vom Kalendermonat noch von Mondphasen ab, sondern ist ein individueller biologischer Prozess, der meist zwischen 21 und 35 Tagen variiert.
Kein Menstruationszyklus gleicht dem anderen – jeder verläuft in seinem ganz eigenen Rhythmus und hat seine Eigenheiten.
Manche Frauen befürchten, während der Periode einen anderen, unangenehmen Geruch zu haben, den auch andere wahrnehmen könnten. Solange du eine gute Hygiene einhältst und passende Reinigungsprodukte benutzt, gibt es keinen Grund zur Sorge. Ist dir schon einmal der Geruch einer anderen Frau während ihrer Periode aufgefallen? Wahrscheinlich nicht.
Jede hat ihren eigenen Körperduft und die Blutung während der Menstruation verändert diesen kaum. Es kann ein leichter metallischer Geruch durch das im Blut enthaltene Eisen und die natürliche bakterielle Flora entstehen, doch im Allgemeinen nehmen andere diesen nicht wahr.
Denk daran: Natürliche Körperfunktionen haben auch einen natürlichen Eigengeruch. Deine Vagina soll nicht nach Rosen oder Zitrusfrüchten riechen, auch wenn manche Werbungen dies suggerieren. Wenn du regelmäßig Tampons und Binden wechselst (wie oft, erfährst du hier) und deine Vulva mit lauwarmem Wasser (mit oder ohne Intimwaschlotion) abspülst, praktizierst du eine gute Intimhygiene.
Intimhygiene sollte nicht übertrieben werden. Die Vagina ist ein selbstreinigendes Organ, und es ist wichtig, die vaginale Mikroflora zu unterstützen.
Zu aggressive Produkte und zu häufiges Waschen greifen die schützende Hautbarriere an und machen den Intimbereich anfälliger für Infektionen. Für die tägliche Reinigung solltest du einen natürlichen Reiniger ohne aggressive Tenside, Parfüm, Farbstoffe oder Konservierungsmittel (z.B. hochwertige Intimwaschlotion oder Emollienzien) verwenden, oder einfach nur warmes Wasser. Ein Gespräch mit der Gynäkologin kann helfen, das richtige Produkt zu finden und näheres darüber zu erfahren, wie sie wirken.
Das Innere deiner Vagina ist von Natur aus feucht. Wenn du den Intimbereich trocknen möchtest, trockne nur außen sanft mit einem weichen, sauberen Handtuch – tupfe vorsichtig ab, reibe nicht.
Niemals spülen oder duschen! Früher glaubte man fälschlicherweise, eine Essig-Wasser-Mischung wäre das beste Mittel, um Menstruationsblut, Sperma oder Gerüche zu entfernen. Manche dachten sogar, Spülungen könnten Krankheiten oder eine Schwangerschaft verhindern. Tatsächlich verschlimmern Spülungen das Gleichgewicht im Intimbereich und erhöhen das Infektionsrisiko.
Intimtücher sind eine gute Lösung für unterwegs: Im Büro, auf Reisen oder wenn es im Sommer besonders warm ist, sorgen sie für die nötige Frische während deiner Periode. Die Tücher sollten speziell für den Intimbereich geeignet sein – sie dürfen keine reizenden Stoffe enthalten und sollten das richtige pH-Gleichgewicht unterstützen.
Aus demselben Grund solltest du gefärbtes und/oder parfümiertes Toilettenpapier vermeiden. Duft- und Farbstoffe in Toilettenpapier sind häufige Reizstoffe, die Symptome wie Irritationen und unangenehmen Ausfluss verursachen können. Während der Menstruation ist der Körper besonders empfindlich gegenüber solchen Einflüssen. Und wische immer von vorne nach hinten, um keine Darmbakterien in die Scheide zu übertragen – das kann Infektionen verursachen.
Manche Frauen möchten Parfüm im Intimbereich verwenden, um alles angenehm duftend zu halten. Leider bestehen Parfüms überwiegend aus synthetischen Duftstoffen und Lösungsmitteln, die für die Intimzone ungeeignet sind. Das häufigste Lösungsmittel ist Ethanol – eine Art Alkohol, der als Reizstoff bekannt ist. Die äußere Körperhaut ist robuster und kann sich im Laufe der Zeit besser an unterschiedliche pH-Werte und Umwelteinflüsse gewöhnen – aber die Genitalien sind zu empfindlich für solche Experimente.
Die Haut an der Vulva unterscheidet sich deutlich von der übrigen Körperhaut – sie ist eigentlich keine Haut, sondern Schleimhaut, die die inneren Körperhöhlen auskleidet und sehr empfindlich ist. Vulva und Vagina bilden ein empfindliches Gleichgewicht, bei dem ein idealer pH-Wert erhalten bleiben muss. Außerdem kann Alkohol auf der Schleimhaut brennen – und durch solche Reize wie Alkohol kann Vulvitis (Entzündung der Vulva) mit Ausfluss, Juckreiz, Irritationen und Geruch entstehen – exakt das Problem, das durch Parfüm vermieden werden soll! Zusätzlich kann ein gestörtes pH-Gleichgewicht oder übermäßiges Bakterienwachstum zu schmerzhaften Entzündungen im äußeren Genitalbereich führen.
Wenn dir ein fischartiger Geruch auffällt oder deine Genitalregion juckt oder schmerzt, suche deine Ärztin auf. Das kann auf Pilzinfektionen, bakterielle Vaginose oder Geschlechtskrankheiten wie Trichomoniasis hindeuten (mehr zu sexuell übertragbaren Krankheiten und ihren Symptomen erfährst du hier).
In solchen Fällen reicht Waschen nicht aus. Es ist eine Diagnose und meist auch eine medikamentöse Behandlung notwendig. Pilzinfektionen kommen vor allem bei jüngeren Frauen und oft auch während der Periode sehr häufig vor. Mit probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln und hygienischen Tampons mit Probiotika kann das Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Deine Ärztin kann dir eine antimykotische Salbe, Tabletten oder Zäpfchen verordnen.
Bei bakterieller Vaginose oder Geschlechtskrankheiten, die beide langfristige Probleme verursachen können, ist in der Regel eine Antibiotikatherapie nötig.
Während der Menstruation und im übrigen Zyklus sind Unterhosen aus natürlicher Baumwollfaser die beste Wahl. Synthetische Slips sehen zwar schön aus – sie sind oft farbenfroh und fühlen sich glatt an – aber Kunstfasern verhindern das Atmen der Haut.
Eine Nacht in synthetischer Unterwäsche schadet meist nicht – aber genauso schick kann Frau auch in natürlicher, atmungsaktiver Kleidung aussehen. Baumwoll- oder Bambusfaser-Unterwäsche ist auf Dauer gesünder, frischer und komfortabler.
Eine Ausnahme bilden Periodenunterhosen. Diese bestehen aus mehreren Lagen synthetischer Stoffe wie Nylon und Lycra, die mit einer flüssigkeitsabweisenden Beschichtung versehen sind und Menstruationsblut (bis zu drei Teelöffel) aufnehmen können. Es gibt verschiedene Modelle für leichte, mittlere und starke Blutungstage. Periodenunterwäsche kann allein oder ergänzend zu Tampon oder Menstruationstasse getragen werden.
Auch spezielle Funktionsunterwäsche für Sport eignet sich in manchen Situationen, sollte aber – ebenso wie Periodenunterwäsche – nicht im Alltag durchgehend getragen werden.
Manche Naturfasern sind pflegeintensiver und können leichter fleckig werden. Ist deine Unterwäsche mit Blut verschmutzt, wasche sie so bald wie möglich mit kaltem Wasser aus! Heißes Wasser lässt das Blut gerinnen und erschwert die Fleckentfernung. Dunklere Farben – Grün, Blau, Rot, Braun und Schwarz – sind pflegeleichter, weil kleine Flecken weniger auffallen.
Wenn deine Blutung schwach ist (z.B. in den letzten Tagen der Periode) und du nachts eine Menstruationstasse benutzt, kannst du vielleicht ganz auf Unterwäsche verzichten. „Unverhüllt schlafen“ lässt deinen Intimbereich besser entspannen.
Ein wenig Zeit an der frischen Luft tut während der Periode besonders gut – genieße Bewegung und Sauerstoff! Es ist verlockend, sich währen der Tage zu verkriechen (natürlich solltest du dich ausruhen, wenn du es brauchst), aber völliger Rückzug lässt die Körperfunktionen „einfrieren“.
Bewegung und frische Luft heben die Stimmung, und solange dich nichts daran hindert, kannst du auch während der Periode deinem Sport nachgehen – Yoga, Joggen und sogar Schwimmen sind möglich, solange du dich danach abduschst. Bewegung füllt dich mit Energie, hält deinen Körper fit und schüttet Glückshormone aus!
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