Viele Menschen, die sich Kinder wünschen, haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Das kann sich zunächst wie ein schwerer Rückschlag anfühlen, doch mittlerweile gibt es zahlreiche alternative Wege zum Kinderwunsch, darunter Adoption, Leihmutterschaft und Fruchtbarkeitsbehandlungen. Die Gründe, sich für eine der Optionen zu entscheiden, sind oft komplex und sehr persönlich, aber alle sind gleichermaßen wertvoll.
Die Verwendung von Spenderinnen-Eizellen ist eine ausgezeichnete Option für Frauen, die die Erfahrung von Schwangerschaft und Geburt machen möchten, aber unfruchtbar sind oder aus anderen Gründen keine eigenen Eizellen nutzen können. Spenderinnen-Eizellen können von heterosexuellen Paaren, gleichgeschlechtlichen Paaren oder alleinstehenden Personen, die Eltern werden möchten, verwendet werden. Das Spenden kann auch für die Frau, deren Eizellen anderen die Elternschaft ermöglichen, eine bereichernde Erfahrung sein.
Eine Eizellspende bedeutet, dass eine gesunde, fruchtbare Frau ihre Eizellen oder Oozyten spendet, damit sie von jemand anderem genutzt werden können. Das geschieht meist anonym über eine Agentur, aber die Umstände können variieren.
Assistierte Reproduktionstechnologie (ART) ist ein Sammelbegriff für alle medizinischen Verfahren, die Menschen mit Fruchtbarkeitsproblemen helfen, eigene Kinder zu bekommen.
Seit den frühen 1980er Jahren stehen assistierte Reproduktionstechnologien zur Verfügung und haben Millionen Menschen zur Elternschaft verholfen. Zu ART zählen verschiedene Verfahren wie In-vitro-Fertilisation (IVF), intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), Kryokonservierung von Samen, Eizellen oder Embryonen sowie Fruchtbarkeitsmedikation. Oft sind mehrere Behandlungszyklen notwendig, bevor ein Erfolg eintritt.
Auch wenn das Spenden selbst technisch nicht zu den ART zählt, durchläuft die Eizellspenderin die Schritte der Überstimulation und Follikelpunktion wie bei einer IVF, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Eine gesunde Frau kann sich aus Altruismus für eine Eizellspende entscheiden. Allerdings lassen sich die meisten Spenderinnen über eine Agentur vermitteln und erhalten eine großzügige Aufwandsentschädigung. Die Vergütung sowie die Bedingungen variieren oft je nach Klinik und Land deutlich.
Auch für Empfängerinnen gibt es unterschiedliche Gründe, auf Spenderinnen-Eizellen zurückzugreifen. Der häufigste Grund ist der Wunsch nach eigenen biologischen Kindern, obwohl die Eizellen der Frau eine zu geringe Qualität aufweisen. Mit Spenderinnen-Eizellen ist es dennoch möglich, schwanger zu werden und zu gebären; die Frau ist dann die austragende (gestationale) und soziale Mutter, aber nicht die biologische. Wird das Sperma ihres männlichen Partners verwendet, ist er biologischer Vater und gibt seine Gene weiter.
Weitere Gründe sind der Wunsch, genetische Krankheiten nicht weiterzugeben, angeborenes Fehlen der Eierstöcke, deren operative Entfernung, eine Chemo- oder Strahlentherapie in der Vorgeschichte und anderes. Auch Einzelpersonen und gleichgeschlechtliche Paare nutzen Spenderinnen-Eizellen, um schwanger zu werden. Bei nicht vorhandener Gebärfähigkeit kann eine Leihmutter die befruchteten Eizellen erhalten.
Eine Frau, die Eizellen spenden möchte, durchläuft einen Auswahlprozess. Nicht jede Bewerberin wird akzeptiert. Übliche Kriterien sind:
Wenn du Eizellen spenden möchtest, wende dich an eine örtliche Kinderwunschklinik und lasse dich über die Bedingungen informieren. Erfüllst du die Kriterien und stimmen die Rahmenbedingungen für dich, kannst du einen Vertrag mit der Klinik abschließen. Manche Frauen reisen auch in andere Länder, um dort bessere Betreuung und höhere Vergütung zu erhalten.
In den meisten Ländern bleibt die Spenderin anonym, doch es gibt Ausnahmen, bei denen die Eltern die Spenderin persönlich kennenlernen oder sogar dem Baby vorstellen möchten. Denke daran: Als Spenderin hast du das Recht auf Vertraulichkeit.
Auch wenn die Vergütung attraktiv erscheint, solltest du als Spenderin wissen, dass du mit der Spende die Kontrolle über dein genetisches Material abgibst und keinen Einfluss darauf hast, wer die Eltern werden. Kommt es zu einer Schwangerschaft, gibt es ein Kind mit gewissen körperlichen Ähnlichkeiten zu dir.
Die Eizellentnahme ist ein relativ sicheres Verfahren, benötigt aber Zeit. Zunächst nimmt die Spenderin Medikamente ein, die ihren natürlichen Zyklus unterdrücken und die Eierstöcke dazu anregen, mehrere Eizellen gleichzeitig zu produzieren, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Normalerweise produziert der weibliche Körper nur eine Eizelle pro Zyklus; durch die hormonelle Stimulation (auch kontrollierte ovarielle Überstimulation genannt) können aber mindestens zwei, höchstens vier Eizellen entnommen werden.
Eine Fruchtbarkeitsspezialistin überwacht die Entwicklung der Eibläschen. Kurz vor dem Eisprung erfolgt in der Klinik die Eizellentnahme durch eine Ärztin mithilfe einer Spezialnadel, meist unter Beruhigungsmitteln oder Narkose, um Beschwerden zu vermeiden. Nach der Entnahme sind die Aufgaben der Spenderin beendet.
Obwohl das Verfahren allgemein wenig Risiken birgt, treten bei vielen Spenderinnen Nebenwirkungen der Fruchtbarkeitspräparate auf, wie Zyklusunregelmäßigkeiten, Hitzewallungen, Müdigkeit, Krämpfe, Blähungen und ähnliche Beschwerden. Nach der Entnahme kann die Spenderin meist nach ein bis zwei Tagen zum Alltag zurückkehren.
Wenn es sich nicht um eine direkte Spende handelt, werden die Eizellen meist eingefroren und so lange von Agentur oder Klinik gelagert, bis Wunsch-Eltern sie nach bestimmten Kriterien auswählen. Sind die Empfängerinnen bereit, werden alle entnommenen Eizellen auf einmal (mit dem Sperma eines Partners oder eines Spenders) befruchtet, um die Erfolgsquote zu steigern. Die Embryonen werden dann in die Gebärmutter der geplanten Mutter oder einer Leihmutter eingesetzt. Mehrlingsschwangerschaften sind deshalb bei IVF-Müttern häufiger als in der Allgemeinbevölkerung.
Die Eizellspende eröffnet Menschen, die auf natürlichem Weg nicht schwanger werden können, eine wertvolle Chance. Für Spenderinnen kann es erfüllend sein, das „Geschenk des Lebens“ zu geben und anderen den Kinderwunsch zu ermöglichen. Die Eizellspende ist jedoch mehr als ein rein medizinisches Verfahren; auch emotionale Aspekte und ethische Überlegungen sollten vorher bedacht werden.
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