Dein Monatszyklus ist mehr als nur das monatliche Einsetzen der Periode. In deinem Körper finden sowohl sichtbare als auch unsichtbare Veränderungen statt, die dich mehr beeinflussen, als dir vielleicht bewusst ist.
Deine Stimmung, dein Verhalten und sogar dein Aussehen verändern sich leicht, je nachdem, in welcher Phase deines Zyklus du dich befindest. Diese zyklischen Veränderungen, die wir erleben, sind das Ergebnis eines genetisch festgelegten biologischen Rhythmus, der als kontinuierlicher Wandel des Fortpflanzungssystems durch hormonelle Schwankungen beschrieben werden kann.
Der Zyklus beginnt am ersten Tag der Periode und dauert im Durchschnitt 28 Tage, die Länge kann jedoch zwischen 21 und 35 Tagen variieren. Dramatische Ereignisse und Änderungen im Lebensstil können deine Periode um einige Tage verkürzen oder verzögern. Menschen, die hormonelle Verhütungsmittel nutzen, erleben oft leichtere Blutungen oder bleiben ganz aus. Solltest du drastische, unerklärliche Veränderungen der Zykluslänge, starke Regelschmerzen oder eine veränderte Stärke der Blutungen feststellen, konsultiere bitte deine Ärztin, da dies auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen kann.
Im Folgenden ein Überblick über den durchschnittlichen 28-Tage-Zyklus.
Der Progesteronspiegel sinkt. Die Gebärmutterschleimhaut – das Endometrium – löst sich allmählich ab und wird aus der Gebärmutter ausgestoßen. Deine Periode beginnt.
Die Menstruationsblutung signalisiert den ersten Tag deines Zyklus.
Die Blutung dauert im Durchschnitt 3–5 Tage, wobei Perioden von 2 bis 7 Tagen ebenfalls als normal gelten. Du kannst Schmerzen im Unterbauch oder Rücken, Kopfschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Reizbarkeit und Müdigkeit verspüren, besonders in den ersten zwei Tagen. Ruhe wird empfohlen.
Die Blutung ist gestoppt oder geht dem Ende zu – der Ausfluss ist am Ende der Periode meist dunkelbraun. Der Gebärmutterhals verengt sich und bildet einen Schleimpfropf. Die Eierstöcke beginnen, Östrogen zu produzieren, und der Aufbau einer neuen Endometriumschicht in der Gebärmutter startet.
Mit steigendem Östrogenspiegel erhöht sich auch der Serotoninspiegel, was zu Wohlbefinden und Glück beiträgt. Du fühlst dich energiegeladener und aufgeschlossener. Vielleicht bemerkst du, dass du öfter lächelst. Direkt nach der Periode hast du vermutlich wenig oder gar keinen Ausfluss.
Der Östrogenspiegel erreicht seinen Höhepunkt. Dein Haar glänzt, deine Haut leuchtet, und du hast vielleicht das Gefühl, jetzt ein neues Outfit ausprobieren zu müssen. In der fruchtbaren Phase deines Zyklus bist du kontaktfreudiger und flirtlustiger, und es fällt dir auf, dass andere mehr auf dich achten.
Du wirkst in dieser Phase deines Zyklus buchstäblich attraktiver.
Der Schleimpfropf löst sich und der Ausfluss wird klar und dehnbar, ähnlich wie Eiklar – das erleichtert den Geschlechtsverkehr und hilft den Spermien auf dem Weg zur Eizelle.
In den Tagen vor dem Eisprung sinkt die Basaltemperatur deines Körpers leicht. Wenn du schwanger werden möchtest, ist jetzt der beste Zeitpunkt für Sex. Das Fruchtbarkeitsfenster beginnt zwei Tage vor und endet zwei Tage nach dem Eisprung.
Wenn du nicht schwanger werden möchtest, solltest du in dieser Zeit besonders auf Verhütung achten.
Der Eisprung tritt ein, wenn eines der tausenden Eierstockfollikel platzt und eine reife Eizelle (Ovum) den Eierstock verlässt. Das leere Follikel bildet anschließend das Corpus luteum ("Gelbkörper" auf Latein, da es gelb gefärbt ist).
Erreicht eine Samenzelle eine reife Eizelle, kann es zur Befruchtung kommen. Die befruchtete Eizelle (Zygote) begibt sich anschließend auf eine etwa vier Tage dauernde Reise durch den Eileiter zur Gebärmutter.
Eine unbefruchtete Eizelle überlebt in der Regel zwischen 12 und 24 Stunden, das kann jedoch von Zyklus zu Zyklus variieren. Wird sie nicht befruchtet, löst sie sich auf.
Nach dem Eisprung produzieren die Eierstöcke mehr Progesteron. Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich zu einer nährstoffreichen Schicht.
Dein Ausfluss ist jetzt weiß oder cremefarben und von klumpiger oder cremiger Konsistenz.
In dieser Phase können deine Brüste durch Wassereinlagerungen etwas anschwellen und empfindlicher sein.
Bleibt eine Befruchtung aus, reduzieren die Eierstöcke allmählich die Produktion von Progesteron und Östrogen.
Wurde eine Eizelle befruchtet und gelangt in die Gebärmutter, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein und beginnt zu wachsen. Während der Schwangerschaft wird das Endometrium nicht abgestoßen, die Eierstöcke setzen keine weitere Eizelle frei und die Menstruation bleibt aus.
Jetzt kannst du Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) verspüren, wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Traurigkeit und eine Neigung zur negativen Sichtweise. Deine Brüste können empfindlich sein und du könntest Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel verspüren. Die Intensität dieser Symptome ist sehr individuell.
Sinkende Östrogenspiegel verringern auch die Schmerzschwelle, sodass du empfindlicher sein könntest. Schmerzende Eingriffe sind gegen Ende des Zyklus und während der Menstruation oft unangenehmer.
Östrogen- und Serotoninspiegel sind jetzt niedrig. Dein Appetit steigt womöglich und du hast Lust auf zucker- oder fettreiche Speisen. Auch dein Stoffwechsel läuft ein wenig schneller.
Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, wird das Corpus luteum am Zyklusende wieder abgebaut. Der Progesteronspiegel fällt rapide ab.
Der Prostaglandinspiegel steigt und löst Gebärmutterkontraktionen aus, die die Menstruationsblutung nach außen transportieren. Dieser Prozess kann schmerzhaft sein (Menstruationskrämpfe). Bei Bedarf können Schmerzmittel helfen.
Wenn du deinen Monatszyklus verstehst, kannst du dich besser auf die Veränderungen in deinem Körper einstellen. Es braucht etwas Übung, aber sobald du lernst, mit deinem Zyklus statt gegen ihn zu arbeiten, bist du viel besser auf die Höhen und Tiefen vorbereitet.
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