Verhütungsmittel, sexuell übertragbare Krankheiten, der Beginn der Menopause – eine Vielzahl von Faktoren kann während des gesamten Menstruationszyklus zu vaginalen Blutungen führen. Eine genaue Diagnose weist den Weg zur passenden Behandlung für dich.
Meistens ist vaginale Blutung zwischen den Perioden, sogenannte Zwischenblutung, kein Grund zur Sorge. Die häufigsten Ursachen sind die Menopause und hormonelle Verhütung (besonders in den ersten drei Monaten). Aber das sind nicht die einzigen Gründe für Zwischenblutungen.
Wenn du häufig an Zwischenblutungen leidest, gilt das als abnormal und sollte ärztlich abgeklärt werden.
Hormonelle Verhütungsmittel nutzen Hormone, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Dazu zählen die Spirale (IUP), das Verhütungspflaster, der Vaginalring, die Antibabypille und das Verhütungsimplantat.
Hormonelle Verhütungsmittel sind eine häufige Ursache für Zwischenblutungen. Dies tritt meist nur in den ersten drei Monaten auf, während sich dein Körper an die Verhütungsmethode gewöhnt. Bei sehr starken Blutungen oder wenn sie länger als 3 Monate andauern, suche ärztlichen Rat. Ein Wechsel des Verhütungsmittels kann oft Abhilfe schaffen.
Auch wenn hormonelle Verhütung nicht vorschriftsmäßig angewendet wird, können Zwischenblutungen auftreten. Zum Beispiel kann eine vergessene Pille oder ein Problem mit dem Pflaster Schmierblutungen auslösen.
Die Menopause, das Ausbleiben der Menstruation, markiert das Ende der Fruchtbarkeit einer Frau. Dies ist ein natürlicher Prozess, bei dem die Eierstöcke altern und weniger Hormone produzieren. Der Körper beginnt sich zu verändern. Eines der auffälligsten Merkmale ist der Verlust aktiver Ovarialfollikel (Eierstockfollikel produzieren und geben Eizellen frei, stimulieren die Menstruation und sichern die Fruchtbarkeit). Wenn die Eierstöcke ihre Aktivität einstellen, bleibt die Periode aus.
Die Zeit, in der sich die Hormone auf die Menopause vorbereiten, wird Perimenopause genannt. Diese Phase kann einige Monate bis mehrere Jahre dauern. Währenddessen erleben viele Frauen folgende Symptome:
Deine Eierstöcke sind eine Quelle von Östrogen und Progesteron – den beiden wichtigsten Hormonen, die das Fortpflanzungssystem regeln, einschließlich Menstruationszyklus und Fruchtbarkeit. Zwei weitere Hormone, LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon), steuern ebenfalls die Reproduktion. Mit dem Alter der Eierstöcke und sinkender Hormonproduktion regulieren LH und FSH Östrogen, Progesteron und Testosteron nicht mehr wie zuvor.
Zuerst sinkt die Produktion von Progesteron. Dadurch verändert sich der Zyklus – die Blutung wird unregelmäßiger, kann stärker und länger anhalten. Starke Blutungen können zu Anämie führen, also zu einem Mangel an roten Blutkörperchen, was Schwäche und Müdigkeit verursachen kann. Eisenzusätze können diesen Zustand verbessern.
Später ändern sich auch die Östrogen-Zyklen. Die Produktion steigt plötzlich stark an und fällt dann abrupt ab. Während der Hypoöstrogenphase (starker Anstieg) können Frauen empfindliche Brüste und ein Spannungsgefühl im Unterbauch verspüren – ähnlich wie vor der Periode, begleitet von Reizbarkeit und Sensibilität.
Diese hormonellen Veränderungen können starke Blutungen und auch Zwischenblutungen verursachen. Diese Lebensphase kann herausfordernd sein, da sie neben der emotionalen Belastung des Endes der reproduktiven Phase auch Unsicherheit bezüglich des Zyklus mit sich bringt – es ist nicht klar, wann die nächste Menstruation kommt.
Wenn die Östrogenproduktion schließlich eingestellt wird, verschwindet die Periode vollständig. Die Menopause ist erreicht, wenn 12 Monate lang keine Menstruation aufgetreten ist – damit ist die Transformation der Perimenopause abgeschlossen. Einige Symptome, etwa Hitzewallungen, können jedoch noch mehrere Jahre anhalten.
Mit Einsetzen der Pubertät und einer stabilisierten Hormonlage werden die Zyklen regelmäßiger. Die Menstruation findet einmal pro Zyklus statt, der im Durchschnitt 28 Tage dauert (dies variiert aber individuell). Zyklen zwischen 21 und 40 Tagen gelten als normal. In der Regel dauert die Periode 3 bis 6 Tage, Abweichungen sind jedoch möglich.
Wenn du Blutungen hast, die sich nicht an die durchschnittlichen Zyklusvorgaben halten, konsultiere deine Ärztin oder Gynäkologin. Das kann auf Endometriose hindeuten – dabei wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter.
Am häufigsten betrifft Endometriose die Eierstöcke, Eileiter und das Beckeninnere. In seltenen Fällen kann sich das Gewebe auch außerhalb der Beckenorgane ausbreiten. Es verhält sich wie Schleimhautgewebe: Es verdickt sich, zerfällt und blutet mit jedem Zyklus. Wenn dieses Gewebe an einer untypischen Stelle sitzt und keinen Ausgang findet, sammelt es sich an.
Es kann auch die Eierstöcke betreffen. Daraus entstehen Zysten, sogenannte Endometriome. Das umliegende Gewebe kann gereizt werden und Narben oder Verwachsungen bilden – Fasern, die Gewebe und Organe verbinden, die eigentlich getrennt bleiben sollten.
Symptome sind Zwischenblutungen, Schmerzen nach Geschlechtsverkehr und starke Blutungen während der Periode. Endometriose muss jedoch nicht immer spürbare Symptome verursachen, daher dienen regelmäßige Kontrollen der Beobachtung auffälliger Veränderungen. Endometriose ist nicht heilbar, aber behandelbar. Es gibt diverse Behandlungsoptionen – Schmerzmittel, hormonelle Behandlung und bei Bedarf Operation. Deine Ärztin oder Gynäkologin berät dich hinsichtlich der besten Therapie.
Sexuell übertragbare Krankheiten (STDs) äußern sich bei Frauen unterschiedlich und die Symptome können sehr dezent sein. Manchmal so dezent, dass sie mit normalen körperlichen Prozessen verwechselt werden. Ein Symptom ist die Zwischenblutung.
STDs werden durch ungeschützten Sex mit einer infizierten Person übertragen. Risikofaktoren sind unregulierter Drogenkonsum und wechselnde Sexualpartnerinnen.
Wenn du denkst, eine STD zu haben (oder auch zur eigenen Sicherheit), suche ärztlichen Rat und gehe regelmäßig zu Untersuchungen ins Fachzentrum. Die meisten STDs lassen sich nach Diagnose erfolgreich behandeln. Wichtig ist, dass beide Partnerinnen die Behandlung abschließen, um erneute oder weitere Infektionen zu vermeiden. Auch wenn sich herausstellt, dass keine Infektion vorliegt, gibt ein gesicherter negativer Befund Sicherheit.
Zwischenblutungen können manchmal mit früher Schwangerschaft, Eileiterschwangerschaft, Fehlgeburt oder Blasenmole (Mole) in Verbindung stehen.
Eine von vier Schwangeren erlebt im ersten Trimester abnormale Blutungen aus der Gebärmutter (Metrorrhagie). Metrorrhagie in der Frühschwangerschaft kann verschiedene Ursachen haben, die sich auf die gesamte Schwangerschaft unterschiedlich auswirken – eine präzise Diagnose bietet Sicherheit.
Wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet (ca. 7–8 Tage nach der Befruchtung), sind leichte Blutungen nicht ungewöhnlich und beeinträchtigen den Verlauf der Schwangerschaft nicht.
Eine Eileiterschwangerschaft liegt vor, wenn sich die Eizelle im Eileiter statt in der Gebärmutter einnistet und dort wächst. Meist führt das zu schwarz gefärbtem Blutverlust in Verbindung mit starken Unterbauchschmerzen, die vor dem erwarteten Menstruationstermin auftreten und mit der Periode verwechselt werden können.
Eine Eileiterschwangerschaft ist für die Mutter sehr gefährlich – zögere daher nicht, den Notruf zu wählen! Warte nicht ab, ob es von allein besser wird. Leider ist eine Eileiterschwangerschaft lebensbedrohlich für die Mutter und endet nie mit einer Geburt.
Fehlgeburt bezeichnet die spontane Beendigung einer Schwangerschaft mit Verlust des Fötus vor der 20. Schwangerschaftswoche. Etwa 15 % aller Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt, oft ohne dass die Frau weiß, dass sie schwanger war. Typische Symptome sind Blutverlust mit Unterleibsschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig und meist nicht beeinflussbar. Dennoch hilft es, sich über Risikofaktoren zu informieren, um vorzubeugen oder die Situation besser zu verstehen.
Dunkelbraune bis hellrote vaginale Blutungen im ersten Trimester können auch durch eine Blasenmole (Mole, hydatidiforme Mole) ausgelöst werden. Das ist eine seltene Komplikation, bei der sich Trophoblasten – die Zellen, die normalerweise die Plazenta bilden – abnorm entwickeln.
Es gibt zwei Formen:
Komplette Blasenmole: Das Plazentagewebe ist geschwollen und bildet bläschenartige Zysten. Es entsteht kein Embryo, sondern nur die Plazenta wächst in Zystenform.
Partielle Blasenmole: Normales und abnormes Plazentagewebe wachsen gemeinsam. Ein Fötus kann sich bilden, ist aber nicht lebensfähig und wird normalerweise früh abgestoßen.
In beiden Fällen fehlt der Eizelle das vollständige Erbgut, daher führt die Schwangerschaft zur Fehlgeburt.
Unregelmäßige Blutungen können auch nach einer Abtreibung auftreten, egal ob medikamentös oder chirurgisch.
Blutungen nach einem Schwangerschaftsabbruch sind normal. Sie ähneln oft der Periode, sind aber nicht identisch – die Gebärmutter stößt die verbleibenden Schwangerschaftsgewebe aus.
Ein medikamentöser Abbruch besteht aus zwei Tabletten. Die erste wird normalerweise im Krankenhaus oder bei der Gynäkologin verabreicht und bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut sich löst, sodass keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Manche Frauen bluten schon nach der ersten Tablette.
Die zweite Tablette wird meist zu Hause eingenommen. Sie sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter entleert. Die Blutung setzt 30 Minuten bis 5 Stunden später ein, wird stärker und kann mit Blutgerinnseln einhergehen. Nach einigen Stunden wird sie schwächer und gleicht dann einer normalen Menstruation.
Nach einem operativen Abbruch tritt meist sofort eine Blutung ein, bei anderen erst 3–5 Tage nach dem Eingriff. Das Blut ist in der Regel schwächer als bei der Periode. Die Blutung kann spontan enden oder bis zur nächsten Periode anhalten und sollte mit der Zeit schwächer werden.
Es ist nicht ungewöhnlich, eine Woche oder zwei nach dem Eingriff zu bluten. Bei Unsicherheiten frage immer deine Ärztin.
Leichte Schmierblutungen sind zwar normal, sollten aber nicht ignoriert werden, denn Zwischenblutungen können auch ein Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs sein. Bei jungen Menschen selten, tritt Gebärmutterhalskrebs hauptsächlich bei Frauen über 35 auf.
Im fortgeschrittenen Stadium treten weitere Warnzeichen auf:
Je früher Vorstufen oder Krebszellen erkannt und behandelt werden, desto besser die Heilungschancen.
Polypen, Myome und andere gutartige Tumoren der Gebärmutter können ebenfalls zu extramenstruellen Blutungen führen – ebenso wie starker Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, Stürze, Verletzungen und auch intensiver oder rauer Sex.
Auch bestimmte chronische Erkrankungen wie Diabetes oder starker Stress können Änderungen im Menstruationszyklus auslösen. Bei Jugendlichen hat sich der Zyklus noch nicht eingependelt, daher kommt es in der Pubertät oft zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Blutungen.
Es ist wichtig, dass du deinen Körper kennenlernst und weißt, wie dein normaler Menstruationszyklus verläuft. Nutze unsere App zur Zyklusbeobachtung – mit WomanLog kannst du Veränderungen und Symptome leichter wahrnehmen. Lösen sich Beschwerden nicht von selbst, hast du wertvolle Informationen, um gemeinsam mit deiner Ärztin die beste Lösung zu finden.
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